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Jusletter 23. Mai 2011
Liebe Leserinnen und Leser
Mit der Verabschiedung des Römer Statuts im Jahr 1998 wurde die völkerrechtliche Grundlage des Ständigen Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag geschaffen. Am 12. Oktober 2001 ratifizierte auch die Schweiz das sog. IStGH-Statut. Rund 10 Jahre später, am 1. Januar 2011, traten die innerstaatlichen Bestimmungen zur Umsetzung des Statuts in Kraft. Schwerste Verbrechen wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen sind damit ins StGB eingeführt bzw. dort ergänzt worden. Markus Husmann kommentiert die im StGB eingeführten sog. «Gemeinsamen Bestimmungen», welche einheitlich für die genannten Straftatbestände gelten.
Das Bundesgericht hat mit Urteil vom 11. März 2011 die Beschwerde von Open Source Anbietern im Zusammenhang mit einem von der Bundesverwaltung an Microsoft vergebenen Direktauftrag für die Weiterführung und Pflege von Software-Lizenzen abgewiesen. Claudia Schneider Heusi und Laura Mazzariello untersuchen die Folgen des Urteils im Hinblick auf die Legitimation zur Beschwerdeführung, die Beweislastverteilung bei Freihandvergaben und die Korrektur von früheren Strategieentscheiden der Vergabestellen.
Zurückgewiesene Asylsuchende sind von der Sozialhilfe ausgeschlossen, sobald die Wegweisungsverfügung rechtskräftig wird. Dies soll sie dazu bewegen, die Schweiz möglichst schnell zu verlassen. Karine Povlakic analysiert die Auswirkungen des Dublin-Abkommens auf diesen Themenkreis. Im Fokus ihrer Ausführungen steht das wegweisende Urteil des Waadtländer Kantonsgerichts vom 28. Februar 2011.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und einen guten Start in die neue Woche.
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Wissenschaftliche Beiträge |
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Markus Husmann, Die neuen Bestimmungen in Art. 264k–n StGB zur Umsetzung allgemeiner Grundsätze des Römer Statuts |
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Urteilsbesprechungen |
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Claudia Schneider Heusi / Laura Mazzariello, Die freihändige Microsoft-Vergabe der Bundesverwaltung |
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Karine Povlakic, Des réfugiés à l’aide d’urgence |
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Aus dem Bundesgericht |
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Jurius, Freispruch für Gerhard Ulrich bestätigt |
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Jurius, Flugzeugcrash Überlingen: Entschädigungen für Angehörige bestätigt |
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Jurius, Biss auf Kern im Olivenbrot: Versicherung muss zahlen |
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Aus dem Bundesverwaltungsgericht |
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Jurius, Guantanamo-Häftling: Kein Asyl nach Zwischenaufenthalt in Drittland |
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Pressemitteilungen |
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Jurius, Klimaschutz: UREK-S gegen Offroader-Initiative |
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Jurius, Religiöse Symbole: SPK-N will Kruzifixe und Gipfelkreuze schützen |
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Jurius, SPK-N: Vorprüfung von Volksinitiativen vor Sammelbeginn |
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Jurius, FK-N unterstützt Änderung des Bankengesetzes |
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Spezial-Beiträge und -Ausgaben.
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St. Galler Gesellschaftsrechtstag
17. Juni 2011, Zürich
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Themen: |
- Joint Ventures: Im Spannungsfeld zwischen Kooperation und Transaktion
- Das Einzelunternehmen
- Entwicklungen im Stiftungsrecht, insb. Familienstiftungen
- Privatautonome Gestaltungsmöglichkeiten bei Personengesellschaften
- Neue ZPO
- Pfandrecht und Nutzniessung an Gesellschaftsanteilen
- Entwicklungen des Offenlegungsrechts – Probleme und Brennpunkte
in der Praxis
- Rechtsprechung u. Entwicklungen zum Aktien- sowie GmbH-Recht /
Stand der Aktienrechtsrevision
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Adressaten: Alle mit Gesellschaftsrecht befaßten Personen. |
www.irp.unisg.ch
Auskünfte unter irp@unisg.ch oder 071 224 24 24 |
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Wissenschaftliche Beiträge
Markus Husmann
Am 1. Januar 2011 sind die strafrechtlichen Bestimmungen zur Umsetzung des Römer Statuts in der Schweiz in Kraft getreten. Schwerste Verbrechen wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen, die damit ins StGB eingeführt bzw. dort ergänzt wurden, charakterisieren sich durch verschiedene Gemeinsamkeiten, die einer spezifischen Regelung bedürfen. Aus diesem Grund wurden allgemeine, sog. Gemeinsame Bestimmungen im zwölften Titelquater StGB im Anschluss an die besonderen Tatbestände eingeführt. Der Beitrag gibt einen Überblick dieser Neuerungen in Kommentarform.
Rechtsgebiete: Strafrecht Schweiz Besonderer Teil; Völkerrecht
deutsch, ca. 9791 Wörter
Urteilsbesprechungen
Claudia Schneider Heusi / Laura Mazzariello
Mit Urteil vom 11. März 2011 hat das Bundesgericht die Beschwerde von Open Source Anbietern im Zusammenhang mit einem vom Bund an Microsoft vergebenen Direktauftrag für die Weiterführung und Pflege von Software-Lizenzen abgewiesen. Die Autorinnen befassen sich mit der Frage, ob Vergabestellen aufgrund dieses Urteils in Zukunft sämtliche bestehende Software auf unbegrenzte Zeit beliebig erweitern und ausbauen können. Sie setzen sich dabei mit den Themen der Legitimation zur Beschwerdeführung, der Beweislastverteilung bei Freihandvergaben und der Korrektur von früheren Strategieentscheiden von Vergabestellen auseinander.
Rechtsgebiete: Vergaberecht; Öffentliches Recht
deutsch, ca. 3673 Wörter
Karine Povlakic
Seit 2004 sind zurückgewiesene Asylsuchende von der Sozialhilfe ausgeschlossen sobald die Wegweisungsverfügung rechtskräftig wird. Dies soll sie dazu bewegen, die Schweiz möglichst schnell zu verlassen. Seit der Umsetzung des Dublin-Abkommens in der Schweiz sind zahlreiche zurückgewiesene Asylsuchende potentielle Flüchtlinge, deren Asylgesuch keiner Prüfung unterzogen wird, da diese Prüfung in der Kompetenz eines anderen europäischen Staates liegt. Ihnen bleibt so nur noch die Möglichkeit der Nothilfe. (if)
Rechtsgebiete: Ausländer- und Asylrecht
französisch, ca. 2594 Wörter
Aus dem Bundesgericht
Jurius
BGer – Seine Nachstellungen und Aktionen gegen zwei Bundesrichter haben für Gerhard Ulrich vom Verein «Aufruf ans Volk» definitiv keine strafrechtlichen Konsequenzen. Das Bundesgericht hat den Freispruch für einen seiner aggressivsten Kritiker bestätigt. (Urteil 6B_819/2010)
Rechtsgebiete: Strafrecht Schweiz Besonderer Teil
deutsch, ca. 314 Wörter
Jurius
BGer – Skyguide hat die Genugtuung für die Opferfamilien des Flugzeugunglücks von Überlingen (D) korrekt festgesetzt. Das Bundesgericht hat die Beschwerden von 51 Angehörigen abgewiesen und den juristischen Streit um die Entschädigungen damit beendet. (Urteil 2C_290/2010)
Rechtsgebiete: Luftfahrt; Staats- und Beamtenhaftungsrecht
deutsch, ca. 244 Wörter
Jurius
BGer – Die Versicherung einer Freiburgerin muss für deren Zahnarztkosten aufkommen, nachdem sie beim Verzehr eines selbstgebackenen Brots mit entsteinten Oliven auf einen Kern gebissen hat. Laut Bundesgericht liegt rechtlich ein Unfall vor. (Urteil 9C_985/2010)
Rechtsgebiete: Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung
deutsch, ca. 138 Wörter
Aus dem Bundesverwaltungsgericht
Jurius
BVGer – Ein uigurischer Guantanamo-Häftling erhält in der Schweiz kein Asyl, nachdem er zumindest vorübergehend im pazifischen Inselstaat Palau Aufenthalt gefunden hat. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde des Mannes abgewiesen. (Urteil D-8016/2009)
Rechtsgebiete: Ausländer- und Asylrecht
deutsch, ca. 269 Wörter
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Die Ausgabe 2011/2 der Schweizer Richterzeitung erscheint am
25. Mai 2011. Sie beinhaltet unter anderem die folgenden Beiträge:
- Regina Kiener / Gabriela Medici, Anwälte und andere Richter
- Davide Cerutti, Le juge suppléant : quelques questions
- Jacques Bühler, Die Schweizer Gerichte im europäischen Vergleich
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In der letzten Woche wurden im digitalen Rechtsprechungs-Kommentar folgende Beiträge publiziert.
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Pressemitteilungen
Jurius
Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerats (UREK-S) empfiehlt die Offroader-Initiative mit 8 zu 1 Stimmen zur Ablehnung. Wie die Parlamentsdienste am 20. Mai 2011 mitteilten, wurde nach Ansicht der Kommission den Anliegen der Initianten bereits genügend Rechnung getragen.
Rechtsgebiete: Energie- und Umweltrecht
deutsch, ca. 185 Wörter
Jurius
Christliche Symbole wie Kruzifixe, Weg- und Gipfelkreuze sollen in der Schweiz nicht aus dem öffentlichen Raum verbannt werden dürfen. Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK-N) will deshalb christlichen Symbolen in der Verfassung eine Sonderstellung einräumen.
Rechtsgebiete: Kirchen. Religionen; Grundrechte
deutsch, ca. 383 Wörter
Jurius
Der Bund soll Volksinitiativen künftig vor Beginn der Unterschriftensammlung inhaltlich vorprüfen. Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK-N) ist mit der Stossrichtung dieses Vorschlags des Bundesrats einverstanden und will die Regierung beauftragen, eine entsprechende Gesetzesrevision vorzubereiten.
Rechtsgebiete: Politische Rechte
deutsch, ca. 245 Wörter
Jurius
In einem Mitbericht an die federführende Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) unterstützt die Finanzkommission des Nationalrats (FK-N) die bundesrätliche Vorlage (11.028 s). Einstimmig beantragt die FK-N, auf die Vorlage einzutreten. Für sie ist es absolut unerlässlich, dass das derzeit bestehende Systemrisiko für den Bundeshaushalt und damit für alle Bürgerinnen und Bürger raschmöglichst gesenkt wird.
Rechtsgebiete: Bankrecht
deutsch, ca. 497 Wörter
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