Jusletter 16. Juli 2007

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Liebe Leserinnen und Leser

Das Recht auf Wasser erfährt zunehmende Aufmerksamkeit. Es ist in keinem Vertragswerk ausdrücklich als eigenständiges Recht verankert und daher ist sein Inhalt nicht einfach zu erschliessen. Michael Duttwiler zeichnet in seinem Beitrag – ausgehend von der Praxis des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte – den Normgehalt des Rechts auf Wasser nach.

Am Rande des Praktikerseminars über internationale Sicherheit der Haager Akademie für Völkerrecht sprach Oliver Gänswein für Jusletter mit Jørgen Gammelgaard, Diplomat bei der Ständigen Vertretung Dänemarks bei der EU, über die Arbeit im Bereich der zweiten Säule der Europäischen Union, die Terroristen-Liste der EU und den dänischen Vorbehalt gegenüber einer Gemeinsamen Aussen- und Sicherheitspolitik.

Das duale Rundfunksystem mit einem gebührenfinanzierten Service Public-Veranstalter bedingt die Einrichtung von Qualitätssicherungsmassnahmen. Solche Vorkehren haben die Erkenntnisse der neueren Media Governance-Diskussion mit zu berücksichtigen. Prof. Dr. iur. Rolf H. Weber geht der Frage nach, ob die Schweiz die sachgerechten Marksteine auf dem Weg in eine qualitativ hochstehende Rundfunklandschaft einschlägt.

Dr. iur. Roland Pfäffli befasst sich mit der Botschaft zur Aufhebung des Bundesgesetzes über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (Lex Koller), die der Bundesrat am 4. Juli 2007 zuhanden des Parlaments verabschiedet hat. Er geht insbesondere auf die heute geltenden Erwerbsmöglichkeiten für Ausländer ein.

Das geltende schweizerische Recht knüpft an der rechtlichen Vaterschaft an. Die Wertvorstellungen der Gesellschaft und die Familienkonstellation haben sich im letzten Jahrhundert geändert, die gesetzlichen Vermutungen zur Begründung der rechtlichen Vaterschaft sind heutzutage zum Teil nicht mehr zeitgemäss. Nicole E. Giner geht in Ihrem Beitrag der Frage nach, ob dieses Wissen mit dem geltenden Recht durchgesetzt werden kann oder ob unser Recht immer noch an der Vorstellung der Ehelichkeit des Kindes verharrt.

Mit besten Grüssen


Nils Güggi

 Inhaltsverzeichnis
 
Wissenschaftliche Beiträge
   
Interview
Olivier Gänswein, «The cooperation in the Common Foreign and Security Policy has gone far beyond of what we thought»
   
Kurzbeiträge
Nicole Giner, Ist unser Abstammungsrecht noch zeitgemäss?
   
Korrespondenten Bundesgericht
Markus Felber, Grünes Licht für symbolisches Minarett
   
Pressemitteilungen
Jurius, Freizügigkeitsabkommen: Verhandlungen zur Ausdehnung des Abkommens auf Rumänien und Bulgarien
Jurius, Das BIT ist ZertES-zertifiziert – die Grundlage für die nun auch rechtlich anerkannte elektronische Unterschrift in der Verwaltung ist geschaffen

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    A. Rigozzi (Ed.) / M. Bernasconi (Ed.)
    The Proceedings before the Court of Arbitration for Sport
    CAS & FSA/SAV Conference Lausanne 2006

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    Verlag: Editions Weblaw
    ISBN 978-3-905742-14-5 (Editions Weblaw)
    ISBN 978-3-7255-5408-9 (Schulthess)
    This book comprises a collection of speeches made by some of the most distinguished scholars and practitioners in the field of sports and arbitration law, and presented at the first Swiss Bar Association Conference (FSA/SAV) and the Court of Arbitration for Sport (CAS), in Lausanne on 27-28 January 2006. Carefully researched and documented, the collection constitutes an invaluable source of reference in the field of sport arbitration. The contributions are presented in French, German or English.
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     Wissenschaftliche Beiträge

    Michael Duttwiler
    Das Recht auf Wasser erfährt seit einigen Jahren zunehmende Aufmerksamkeit. Als Menschenrecht hat es eine schwierige Position, denn es ist in keinem Vertragswerk ausdrücklich als eigenständiges Recht verankert. Aufgrund dieses Umstands ist auch sein Inhalt nicht einfach zu erschliessen. Der vorliegende Beitrag zeichnet ausgehend von der Praxis des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte den Normgehalt des Rechts auf Wasser nach.
    Rechtsgebiet: Völkerrecht
    deutsch, ca. 6167 Wörter

    Prof. Dr. iur. Rolf H. Weber
    Das duale Rundfunksystem mit einem gebührenfinanzierten Service Public-Veranstalter bedingt die Einrichtung von Qualitätssicherungsmassnahmen. Solche Vorkehren haben die Erkenntnisse der neueren Media Governance-Diskussion mit zu berücksichtigen. Der Beitrag geht der Frage nach, ob die Schweiz die sachgerechten Marksteine auf dem Weg in eine qualitativ hochstehende Rundfunklandschaft einschlägt.
    Rechtsgebiet: Medienrecht
    deutsch, ca. 3109 Wörter

     Interview

    Olivier Gänswein
    Die Gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (EU), die sog. «zweite Säule», gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der internationale Terrorismus und andere internationale Krisen erfordern ein ziviles und militärisches Engagement der Europäischen Union in vielen Gegenden der Welt, haben aber auch Einfluss auf die Innenpolitik der Mitgliedstaaten. Am Rande des Praktikerseminars über internationale Sicherheit der Haager Akademie für Völkerrecht sprach Jusletter mit Jørgen Gammelgaard, Diplomat bei der Ständigen Vertretung Dänemarks bei der EU, über die Arbeit im Bereich der zweiten Säule der Europäischen Union, die Terroristen-Liste der EU und den dänischen Vorbehalt gegenüber einer Gemeinsamen Aussen- und Sicherheitspolitik.
    Rechtsgebiet: Völkerrecht
    deutsch, ca. 2789 Wörter

     Kurzbeiträge

    Dr. iur. Roland Pfäffli
    Am 4. Juli 2007 hat der Bundesrat die Botschaft zur Aufhebung des Bundesgesetzes über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (Lex Koller) zuhanden des Parlaments verabschiedet, so dass künftig Ausländer bewilligungsfrei Grundstücke in der Schweiz erwerben können. Die Aufhebung ist mit raumplanerischen Massnahmen flankiert (Einschränkung bei der Bewilligung von Zweitwohnungen). Der Autor befasst sich neben dieser Vorlage vor allem mit den heute geltenden Erwerbsmöglichkeiten für Ausländer.
    Rechtsgebiet: BewG
    deutsch, ca. 1234 Wörter

    Nicole Giner
    Das geltende schweizerische Recht knüpft an der rechtlichen Vaterschaft an. Die Wertvorstellungen der Gesellschaft und die Familienkonstellation haben sich im letzten Jahrhundert geändert. Das ZGB stützt sich auf Vermutungen, um die rechtliche Vaterschaft zu begründen. Diese sind heutzutage zum Teil nicht mehr zeitgemäss. Auch wenn das geltende Recht davon ausgeht, dass die genetische und soziale Vaterschaft übereinstimmen, so ist dies bekanntlich nicht immer der Fall. Dies zeigt sich z.B. durch die Entwicklungen, die in der künstlichen Fortpflanzung erfolgt sind. Durch Untersuchungen der DNA kann einfach und zuverlässig ermittelt werden, von wem jemand abstammt. Kann dieses Wissen mit dem geltenden Recht durchgesetzt werden oder verharrt unser Recht immer noch an der Vorstellung der Ehelichkeit des Kindes?
    Rechtsgebiet: Familienrecht
    deutsch, ca. 3966 Wörter


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    Olivier Guillod, Dominique Sprumont, Béatrice Despland
    Droit aux soins
    13ème journée de droit de la santé

    Preis CHF: 58.00 *

    Verlag: Editions Weblaw
    ISBN 978-3-905742-09-1 (Editions Weblaw)
    ISBN 978-3-7255-5395-2 (Schulthess)
    Le thème retenu pour la 13ème journée de droit de la santé laisse peu de personnes indifférentes. Les juristes tentent en effet de cerner le contenu du droit à la santé, alors que les assureurs et les politiciens sont préoccupés par la maîtrise des coûts dans l’assurance-maladie. Et finalement, les assurés s’interrogent : va-t-on vers un rationnement des soins? Le présent ouvrage s’est attaché à répondre à des questions délicates, qui préoccupent les pouvoirs publics et inquiètent les personnes atteintes dans leur santé : quelle obligation, pour l’Etat, envers les personnes qui n’ont pas de couverture sociale? Quels droits pour les personnes malades?
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     Agenda
    Publikum finden. Oder Publikum werden.
    Praktiker-Seminar MWST-Basic; 23.08.2007; 23.08.2007
    Praktiker-Seminar MWST-Advanced; 30.08.2007; Zentrum für Weiterbildung der Universität Zürich
    Praktiker-Seminar MWST-International; 13.09.2007; Zentrum für Weiterbildung der Universität Zürich
    Bewerben Sie Ihre Veranstaltung im Veranstaltungskalender von Weblaw und Sie werden gesehen. Weitere Informationen und Preise finden Sie unter www.weblaw.ch/de/services/veranstaltungskalender/information.asp.


     Korrespondenten Bundesgericht

    Markus Felber
    Die vom Gesetzgeber mit dem neuen Öffentlichkeitsgesetz angestrebte vermehrte Transparenz hat – ausserhalb des Bereichs der Rechtsprechung – auch das Bundesgericht zu gewährleisten. Diese für einige bittere Medizin verschrieb dem höchsten Gericht seine interne Rekurskommission in einem vom Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft der Bundesgerichtsjournalisten angestrengten Pilotverfahren.
    Rechtsgebiet: Allgemeines Verwaltungsrecht
    deutsch, ca. 269 Wörter


    Markus Felber
    Hat ein Gemeinwesen die Kosten für die stationäre Behandlung einer suchtkranken Person übernommen, kann es sich nur dann im Rahmen der Verwandtenunterstützungspflicht an den Eltern schadlos halten, wenn es den Nachweis erbringt, dass die fragliche Behandlung nicht zulasten der obligatorischen Krankenversicherung durchgeführt werden konnte.
    Rechtsgebiet: Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung
    deutsch, ca. 180 Wörter


    Markus Felber
    Nach der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) hat nun auch das Bundesgericht die Anordnungen, die der Präsident der Übernahmekommission im Zusammenhang mit der von mehreren Seiten angestrebten Übernahme der SIG in Neuhausen erlassen hatte, bestätigt und eine Verwaltungsgerichtsbeschwerde des Verpackungskonzerns einstimmig abgewiesen.
    Rechtsgebiet: Wirtschafts- und Wirtschaftsverwaltungsrecht
    deutsch, ca. 460 Wörter


    Markus Felber
    Das Bundesgericht gibt grünes Licht für den Bau des symbolischen Minaretts auf dem Dach eines Gebäudes an der Industriestrasse in Wangen bei Olten, das vom türkisch-kulturellen Verein als Versammlungslokal genutzt wird.
    Rechtsgebiet: Kirchen. Religionen
    deutsch, ca. 286 Wörter

     

     Pressemitteilungen

    Jurius
    Die Erfahrungen bei der Umsetzung des Freizügigkeitsabkommens sind auch im fünften Jahr positiv ausgefallen. Dies wurde heute am sechsten Treffen des Gemischten Ausschusses Schweiz-EU in Brüssel von beiden Seiten bestätigt. Gleichentags wurden die Verhandlungen über die schrittweise Ausdehnung der Freizügigkeit auf die neuen EU-Staaten Rumänien und Bulgarien aufgenommen.
    Rechtsgebiet: Europarecht
    deutsch, ca. 371 Wörter

    Jurius
    Am 4. Juli 2007 hat das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation die Zertifizierung erhalten, um qualifizierte elektronische Zertifikate auszustellen, die dem Bundesgesetz über die elektronische Signatur (ZertES) entsprechen. Dadurch können Benutzer der Zertifikate der PKI (Public Key Infrastructure) des BIT nun die Integrität der Daten und die Identität des Signierenden rechtlich garantieren.
    Rechtsgebiet: E-Government
    deutsch, ca. 383 Wörter


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    3. Schweizerische Migrationsrechtstage
    3. und 4. September 2007 – Universität Bern
    Tagung zu aktuellen migrationsrechtlichen Fragen. Der diesjährige Fokus liegt auf der Beendigung des Aufenthaltes, dem Wegweisungsvollzug und den neuen Zwangsmassnahmen.
    Sprachen: Deutsch und Französisch (Referate mit Simultanübersetzung)
    Kosten: Fr. 550.– (inkl. Apéro, Pausenverpflegung, Buffet sowie das Jahrbuch für Migrationsrecht 2006/2007). Bei Anmeldung bis am 16. Juli 2007 beträgt der Preis Fr. 480.–
    Informationen
    Christina Hausammann, Tel. 031 302 03 39
    kwb@kwb.unibe.ch


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    Université de Neuchâtel
    Protection de la santé, sécurité des patients et nouvelles responsabilités professionnelles
    12e Journée de la droit de la santé de l'Institut de droit de la santé

    Preis CHF: 48.00 *

    Verlag: Editions Weblaw
    ISBN 3-905742-04-7 (Editions Weblaw)
    ISBN 3-7255-5249-5 (Schulthess)
    La prévention des atteintes à la santé humaine est devenue un objectif majeur des politiques modernes de santé. Dans l’administration des soins, la sécurité des patients est également entrée dans le cœur des préoccupations de tous les acteurs. Divers événements récents ont mis en lumière l’ampleur et la diversité des risques pour la santé. Les répercussions juridiques des ces deux évolutions n’ont pourtant guère été explorées jusqu’à présent, notamment sous l’angle de la responsabilité.

    C’est à une réflexion approfondie sur le sujet, y compris dans ses prolongements pratiques, que l’Institut de droit de la santé a convié les participants à sa traditionnelle Journée de droit de la santé, qui a eu lieu le 15 septembre 2005.
    Bestellungen: Online Shop oder per E-Mail an books@weblaw.ch
    * Alle Preise für Bücher inkl. MWST zzgl. Versandkosten (zwischen CHF 6.- und 8.-)

     Book's Inn
    Juristische Bücher online finden und bestellen.
    Menschenrechte und Bildung Human Rights and Education. – 3. Internationales Menschenrechtsforum in Luzern (IHRF) 2006. Tagungsband; Hrsg.: Peter G. Kirchschläger, Thomas Kirchschläger, Andréa Belliger, David J. Krieger

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    Anwältinnen und Anwälte (Kartellrecht); Schellenberg Wittmer; Zürich
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     Vorschau

    Jusletter 23. Juli 2007
    • Bernhard Schmithüsen, Rezension: Felix Uhlmann, Das Willkürverbot (Art. 9 BV)
    • Peter Mosimann, Architektur und Patentschutz
    • Claudia Maradan, Violation de droits de propriété intellectuelle et détermination du préjudice : dommages-intérêts vs. remise du gain
    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinende Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

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