Jusletter 22. Januar 2007

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Liebe Leserinnen und Leser

Autoversicherungen sind bestrebt, die Berechnung der Versicherungsprämien möglichst risikogerecht vorzunehmen. Das bedeutet, dass z.B. Fahrpraxis, Leistungsgewicht des Autos und Schadenshäufigkeit berücksichtigt werden. In der Frühjahrssession 2005 hatte sich der Nationalrat mit einem parlamentarischen Vorstoss zu befassen, der kritisierte, dass als Kriterium häufig auch die Staatsbürgerschaft des Fahrers miteinbezogen werde. Der Nationalrat hielt die nach Nationalität abgestuften Prämien für die Autohaftpflichtversicherung für gerechtfertigt, wenn sie mit höheren Risiken begründbar sind und lehnte die Motion ab. Im Februar 2006 hat Prof. Dr. Bernhard Waldmann ein Rechtsgutachten zu einem Einzelfall erstellt. Die anonymisierte und teilweise ergänzte Fassung wird in dieser Ausgabe veröffentlicht. Sie kommt zum Schluss, dass die Nationalität nicht als Kriterium verwendet werden darf.

Dr. iur. Roland Pfäffli widmet sich der aktuellsten Rechtsprechung des Bundesgerichts im Bereich des Dienstbarkeitsrechts und gibt Hinweise zum Abschluss von Dienstbarkeitsverträgen und zur Vermeidung von Streitigkeiten.

Die Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) hat vor rund einem Jahr, am 1. Januar 2006, ihr Anti-Doping-Reglement in Kraft gesetzt. Am 1. Januar 2007 sind erste Änderungen in Kraft getreten. Vincent Jäggi beschäftigt sich mit den neuen Regeln («Les modifications du Règlement Antidopage de la FIA entrées en vigueur au 1er janvier 2007»).

Lorenz Engi nimmt die Replik von Benjamin Schindler zum Anlass, einige klärende Anmerkungen zu seinem eigenen Beitrag «Ethisierung und Ökonomisierung als Gefährdungen des Verwaltungsrechts» vom 13. November 2006 anzubringen.

Zwei Artikel (in der NZZ am Sonntag und der NZZ) haben die IT-Lösung am Bundesgericht bzw. am Bundesverwaltungsgericht kritisiert. Einer davon, der Beitrag von Markus Felber, wird heute unter dem Titel «IT-Insel im Gegenwind» in dieser Ausgabe veröffentlicht. Franz Kummer nimmt die beiden Artikel zum Anlass, in einem Leserbrief einige Punkte zur Diskussion beizusteuern.

Mit besten Grüssen


Nils Güggi


 Inhaltsverzeichnis

Wissenschaftliche Beiträge
   
Kurzbeiträge
   
Korrespondenten Bundesgericht
   
Pressemitteilungen
   

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     Wissenschaftliche Beiträge

    Prof. Dr. Bernhard Waldmann
    Praktisch alle Autoversicherungsgesellschaften pflegen die Nationalität des Lenkers als Kriterium für die Bildung von Gefahrenklassen und damit für die Prämienbemessung zu berücksichtigen. Die vorliegende Abklärung kommt zum Schluss, dass die Verwendung dieses Kriteriums rechtswidrig ist. Es liegt insbesondere ein Verstoss gegen die Bestimmungen der Versicherungsaufsichtsgesetzgebung vor, was ein Einschreiten des Bundesamts für Privatversicherung erforderlich macht.
    Rechtsgebiet: Grundrechte
    Deutsch, ca. 12214 Wörter


     Kurzbeiträge

    Dr. iur. Roland Pfäffli
    Drei Bundesrichterinnen und drei Bundesrichter bilden die «Zweite zivilrechtliche Abteilung» des Bundesgerichts. Ihnen steht u.a. die Aufgabe zu, Streitigkeiten zum Dienstbarkeitsrecht zu entscheiden. In der letzten Zeit haben solche Begehren stets zugenommen. Der Autor beschäftigt sich mit der aktuellsten Rechtsprechung des Bundesgerichts und gibt generelle Hinweise zum Abschluss von Dienstbarkeitsverträgen.
    Rechtsgebiet: beschränkte dingliche Rechte
    Deutsch, ca. 4894 Wörter

    Vincent Jäggi
    La FIA s'était inspirée très fortement du Code Mondial Antidopage pour élaborer son Règlement Antidopage, entré en vigueur au 1er janvier 2006. Un an plus tard, nous assistons aux premiers ajustements qui font l'objet de la présente contribution. Le but de ces modifications est non seulement d'apporter clarté et précision sur certains points jugés opaques, mais aussi de fournir de nouveaux moyens à la FIA, lui permettant d'asseoir sa politique de lutte contre le dopage.
    Rechtsgebiet: Sportrecht
    Französisch, ca. 2631 Wörter

    Lorenz Engi
    Der Autor formuliert einige klärende Anmerkungen zur ergänzenden Stellungnahme Benjamin Schindlers in Jusletter 8. Januar 2007, die ihrerseits auf einen Beitrag von Lorenz Engi zum Thema «Ethisierung und Ökonomisierung als Gefährdungen des Verwaltungsrechts» vom 13. November 2006 replizierte.
    Rechtsgebiet: Verfassungs- und Verwaltungsrecht - allgemein
    Deutsch, ca. 544 Wörter



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    Gabrielle Kaufmann-Kohler, Antonio Rigozzi
    Arbitrage international
    Droit et pratique à la lumière de la LDIP
    Verlag: Weblaw/Schulthess
    Preis CHF: 59.00
    ISBN 978-3-905742-06-0
    (Editions Weblaw) Online
    ISBN 978-3-905742-05-3
    (Editions Weblaw) Print
    ISBN 978-3-7255-5300-6
    (Schulthess Juristische Medien AG, Zürich/Basel/Genf)
     
    L´arbitrage international a connu un essor formidable au cours de ces dernières décennies, déclenchant un vaste mouvement d´uniformisation du droit et de la pratique de l´arbitrage dans le monde. Acteur important sur la scène mondiale du règlement des différends, la Suisse participe pleinement à cette évolution. Il n´est dès lors pas surprenant que l´arbitrage soit aujourd´hui reconnu comme une matière d´enseignement à part entière.
    Cet ouvrage systématique et pratique à la fois, bien documenté, ne manquera pas d´intéresser les praticiens de l´arbitrage. Il paraît en version papier et en version électronique, cette dernière permettant d´accéder directement aux principaux textes et à la jurisprudence du Tribunal fédéral qui y est citée.
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     Korrespondenten Bundesgericht

    Markus Felber
    Das Schweizer Fernsehen DRS hat mit der Ausstrahlung des Beitrags «Nutzlose Schulmedizin: Kassen zahlen Millionen für nichts» in der Sendung «Kassensturz» vom 7. Juni 2005 keine Programmbestimmungen verletzt.
    Rechtsgebiet: Post- und Fernmeldewesen
    Deutsch, ca. 333 Wörter

    Markus Felber
    Das Bundesverwaltungsgericht ist nicht zufrieden mit der ihm vom Bundesgericht gelieferten IT-Lösung. Dem Kunden in Bern ist das am höchsten Gericht entwickelte Produkt zu kompliziert und zu wenig auf die hauseigenen Bedürfnisse angepasst. In Lausanne werden die Stabilität und die Virenresistenz des Eigenbaus betont.
    Rechtsgebiet: Staatsorganisation und Behörden
    Deutsch, ca. 737 Wörter


     Pressemitteilungen

    Jurius
    Die Justizministerinnen und Justizminister der EU sind auf ihrem informellen Treffen in Dresden übereingekommen, die Chancen der grenzüberschreitenden Unterstützung der Justiz durch Informations- und Kommunikationstechnologien (E-Justice) zu nutzen und die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu intensivieren.
    Rechtsgebiet: E-Government
    Deutsch, ca. 422 Wörter

    Jurius
    Der Bundesrat hat am 17. Januar 2007 eine Verfassungsbestimmung in die Vernehmlassung geschickt, die auf Bundesebene eine Grundlage für die Bekämpfung des Hooliganismus schaffen soll.
    Rechtsgebiet: Polizei- und Ordnungsrecht
    Deutsch, ca. 390 Wörter

    Jurius
    Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates (RK-N) schickt einen Vorentwurf zur Änderung des Zivilgesetzbuches in Sachen Bedenkfrist bei der Scheidung auf gemeinsames Begehren bis 23. April 2007 in die Vernehmlassung.
    Rechtsgebiet: Familienrecht
    Deutsch, ca. 106 Wörter

    Jurius
    Mit einer Änderung des Parlamentsgesetzes wird die Berichterstattungs- und Begründungspflicht des Bundesrates verschärft, falls er ausnahmsweise den Auftrag einer von beiden Räten angenommenen Motion nicht erfüllen will. Die SPK reagiert damit auf die zunehmende Tendenz des Bundesrates, ihm nicht genehme Aufträge nicht auszuführen.
    Rechtsgebiet: Staatsorganisation und Behörden
    Deutsch, ca. 641 Wörter

    Jurius
    Die Wettbewerbskommission hat am 17. Januar 2007 eine Untersuchung gegen Telekurs Multipay und Telekurs Card Solutions eröffnet. Gegenstand der Untersuchung ist die Verweigerung des Zugangs zur DCC-Funktion gegenüber anderen Terminalherstellern.
    Rechtsgebiet: Kartellrecht
    Deutsch, ca. 207 Wörter

    Jurius
    Halter gefährlicher Hunde sollen in Zukunft schärfer für Schäden ihrer Tiere haften. Der Bundesrat ist überzeugt, dass eine verschärfte Haftung zu einem besseren Schutz der Menschen vor gefährlichen Hunden beiträgt. Er hat deshalb am 17. Januar 2007 das EJPD beauftragt, eine Teilrevision des Obligationenrechts auszuarbeiten.
    Rechtsgebiet: OR allgemeiner Teil
    Deutsch, ca. 175 Wörter

    Jurius
    Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates (KVF-S) nimmt die geplante E-Government-Strategie des Bundes zur Kenntnis und führt dazu eine Aussprache mit Bundesrat Merz und Vertretern der Kantone.
    Rechtsgebiet: E-Government
    Deutsch, ca. 202 Wörter



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    Peter Jung (Herausgeber)
    Tagungsband
    Recht aktuell
    Aktuelle Entwicklungen im Haftungsrecht
    Juristische Fakultät der Universität Basel
    Verlag: Weblaw/Schulthess
    ISBN 3-905742-00-4
    (Editions Weblaw) Online
    ISBN 978-3-905742-07-7
    (Editions Weblaw) Print
    ISBN 978-3-7255-5307-5
    (Schulthess Juristische Medien AG, Zürich/Basel/Genf)
     
    Fragen der vertraglichen und ausservertraglichen Haftung beherrschen den juristischen Alltag. Die Ausnahme der Abwälzung erlittener Schäden auf andere wird immer mehr zur Regel. Ganze Berufsgruppen sehen sich umfangreichen Haftungsrisiken ausgesetzt. Der Gesetzgeber setzt immer wieder auf die Haftung als privatrechtliches Instrument der Verhaltenssteuerung. Selbst wenn die Schweiz noch von deutschen oder gar US-amerikanischen Verhältnissen entfernt ist, nehmen auch hierzulande die Haftpflichtprozesse zu.
    Dieser Tagungsband ist bereits als E-Book in Colloquium, Editions Weblaw, erschienen. Im Buchhandel wird das Werk ab Anfang Februar erhältlich sein.
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    DEUTSCHER RECHTSANWALT (m/w); Schollmeyer&Steidl; Zürich
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    Rechtskonsulent; Zurich Financial Services; Zürich
    Mid-level to Senior Associate; WINSTON & STRAWN LLP; Geneva
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    Leiter/in Fachstab Legal; Liechtensteinische Landesbank; Vaduz
    Rechtsanwältin / Rechtsanwalt; Lawyer Consultants; Bern, Zürich und Zug
    Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt; Schellenberg Wittmer; Zürich
    Juristen / Juristin; Basler Kantonalbank; Basel
    2 wiss. Assistent/innen (50%); ETH Zürich; Zürich
    Legal Administrator; Biogen Idec; Schweiz
    Jurist/Juristin (80–100%); SRG SSR idée suisse; Bern
    SachbearbeiterIn Private Banking; Vedior (Schweiz) AG; Zürich
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     Vorschau

    Jusletter 29. Januar 2007 - Schwerpunkt-Ausgabe Gesundheitsrecht /
    Droit de la santé

    • Johanne Gagnebin, Prévention du stress au travail : un thème en évolution en Suisse et dans l’Union européenne
    • Sylvia Schüpbach, Arzneimittelwerbung: Migränebroschüre als unzulässige Werbung
    • Aline Schmidt, Arrêt de la Cour européenne des droits de l’homme : Evans c. Royaume-Uni du 7 mars 2006
    • Références des dernières parutions juridiques en matière de droit de la santé / Neuerscheinungen im Gesundheitsrecht
    • Jean Perrenoud, Recension : Droits du patient : un nouveau manuel
    • Jean Perrenoud, Recension : Le droit et la médecine en prison

    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinende Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

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