Jusletter 10. Juli 2006

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Liebe Leserinnen und Leser

Kann ein ungeplantes Kind ein Schaden im Rechtssinne sein? Das Bundesgericht sagt ja (BGE 132 III 359) und begründet dies. Dr. RA  Christoph Müller bespricht das Urteil und erklärt, warum das Bundesgericht Recht hat.

Die indirekte Teilliquidation ist als steuerrechtlicher Tatbestand seit seiner erstmaligen Erwähnung umstritten. Mit dem Urteil 2A.331/2003 vom 11. Juni 2004 hat das Bundesgericht den Tatbestand verschärft. In der Sommersession 2006 hat das Parlament eine gesetzliche Regelung geschaffen. Prof. Dr. Madeleine Simonek und RA Hansurs Feldmann berichten über die Entstehungsgeschichte und analysieren den neuen Art. 20a DBG.

Im Urteil 4C.247/2005 vom 17. November 2005 befasst sich das Bundesgericht mit vorvertraglichen Pflichten und insb. der culpa in contrahendo. Dr. RA Nicolas Rouiller kommentiert das Urteil.

Zu guter Letzt sei auf die monatliche Übersicht zur Bundes-Gesetzgebung verwiesen.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme und erfolgreiche Woche.

Mit besten Grüssen


Nils Güggi



 Inhaltsverzeichnis

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  • La loi sur le Tribunal fédéral dans le contexte de la réforme de la justice, M. Giusep Nay, Président du Tribunal fédéral ;
  • Les dispositions générales de la LTF, Prof. Nicolas Jeandin ;
  • Le recours en matière civile, Mme Fabienne Hohl, juge fédéral ;
  • Le recours en matière pénale, M. Robert Roth, Doyen de la Faculté de droit de l'Université de Genève ;
  • Le recours en matière de droit public, Prof. François Bellanger ;
  • Le recours constitutionnel subsidiaire, Prof. Andreas Auer
  • Tél. 022 379 85 22
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     Wissenschaftliche Beiträge

    Unterhaltskosten für ein ungeplantes Kind als Schaden?

    Zum ersten Mal qualifiziert das Bundesgericht die Unterhaltskosten für ein ungeplantes gesundes Kind, die durch eine Sterilisation hätten vermieden werden sollen, als Schaden im Rechtssinne. Es entkräftet dabei auf überzeugende Art und Weise eine Reihe von rechtstheoretischen und -politischen Einwänden gegen diesen Schadenersatz.

    Dr. iur. Christoph Müller


     Kurzbeiträge

    Die indirekte Teilliquidation im gesetzlichen Kleid

    In der vergangenen Sommersession führte der Gesetzgeber die indirekte Teilliquidation einer gesetzlichen Regelung zu. Damit schob er der steten Ausweitung dieser Theorie durch Verwaltung und Rechtsprechung einen Riegel vor mit dem Ziel, namentlich im Hinblick auf die zahlreich anstehenden Unternehmensnachfolgen, wieder mehr Rechtssicherheiten zu schaffen. Inwieweit dies gelang und mit welchen neuen Abgrenzungsproblemen sich Lehre und Rechtsprechung in Zukunft werden befassen müssen, zeigt der folgende Beitrag.

    Madeleine Simonek / Hansurs Feldmann


    Culpa in contrahendo et liberté de rompre les négociations: existe-t-il des devoirs précontractuels hors de l´obligation d´information?

    Extraits, commentaire et mise en perspective de l´arrêt rendu le 17 novembre 2005 par le Tribunal fédéral (Ire Cour civile, 4C.247/2005, dans la cause X. SA, c/ A.; recours en réforme contre un arrêt rendu le 14 juin 2005 par la Chambre des recours du Tribunal cantonal du canton de Vaud).

    Dr. iur. Nicolas Rouiller



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     Korrespondenten Bundesgericht

    Einsprache als Erpressung

    Wer rechtliche Schritte gegen ein Bauvorhaben einleitet oder androht, dieses zu verzögern, und für einen Verzicht auf das Rechtsmittel eine horrende Summe verlangt, kann sich wegen Erpressung strafbar machen.

    Markus Felber


    Schuldspruch bestätigt

    Es bleibt bei einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe für den Haupttäter, der zusammen mit zwei rechtsextremen Gesinnungsgenossen im Januar 2001 in Unterseen bei Interlaken einen Kollegen ermordete, weil dieser angeblich ein Schweigegelübde gebrochen hatte.

    Markus Felber


    Richter darf GV selbständig einberufen

    Der Richter darf auf Antrag eines berechtigten Aktionärs selber eine Generalversammlung der Aktiengesellschaft einberufen.

    Peter Josi


    Verrechnung von Rente mit Schadenersatzforderung

    Die Pensionskasse Ascoop hat laut einem Urteil des Eidgenössischen Versicherungsgerichts (EVG) zu Recht eine Schadenersatzforderung gegen ihren früheren Präsidenten mit dessen Rentenansprüchen verrechnet.

    Peter Josi


    Anrechnung ausserkantonaler Verluste

    Bei der Besteuerung einer als Kapitalanlage dienenden Liegenschaft muss der Standortkanton in anderen Kantonen entstandene Verluste der Eigentümergesellschaft berücksichtigen.

    Peter Josi


    Stromnetz-Gesellschaft Swissgrid kann starten

    Die Stromnetz-Gesellschaft Swissgrid AG kann unter den von ihr selbst vorgeschlagenen und akzeptierten Auflagen starten: Der Präsident der II. Öffentlichrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts hat der Beschwerde der Weko gegen den Entscheid der Rekurskommission für Wettbewerbsfragen (Reko/Wef) die aufschiebende Wirkung verweigert.

    Peter Josi


     Pressemitteilungen

    AT StGB tritt am 1. Januar 2007 in Kraft

    Der revidierte Allgemeine Teil des Strafgesetzbuches (AT StGB) tritt auf den 1. Januar 2007 in Kraft. Der Bundesrat hat dies am 5. Juli 2006 unter dem Vorbehalt beschlossen, dass gegen die vom Parlament am 24. März 2006 verabschiedeten Nachbesserungen kein Referendum ergriffen wird.

    Jurius


    EDSB wird zum EDÖB

    Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte erhält eine neue Funktion: Am 1. Juli 2006 übernimmt er im Rahmen des Bundesgesetzes über das Öffentlichkeitsprinzip in der Verwaltung, kurz Öffentlichkeitsgesetz genannt, die Aufgabe als Beratungs- und Schlichtungsorgan. Neu heisst er Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter EDÖB.

    Jurius


    ComCom senkt Preise für Nummernportierung

    Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) senkt im Rahmen eines Interkonnektionsverfahrens für die Jahre 2004 bis 2006 die Preise der Swisscom für die Portierung von Einzelnummern im Festnetz.

    Jurius


    60 ausserparlamentarische Kommissionen müssen aufgelöst werden

    Der Bundesrat hat am 5. Juli 2006 in einem weiteren Schritt im Rahmen der Bundesverwaltungsreform beschlossen, die ausserparlamentarischen Kommissionen des Bundes zu überprüfen.

    Jurius


    Entführte Kinder sollen besser geschützt werden

    Kinder, die von einem Elternteil entführt werden, sollen besser geschützt werden. Insbesondere sollen die Rückgabeverfahren beschleunigt und vermehrt gütliche Regelungen zwischen den zerstrittenen Eltern gefördert werden.

    Jurius


    Bundesanwalt Valentin Roschacher tritt zurück

    Bundesanwalt Valentin Roschacher tritt auf Ende 2006 zurück. Die operative Führung der Bundesanwaltschaft übernimmt ab sofort interimistisch der stellvertretende Bundesanwalt Michel-André Fels.

    Jurius


     Gesetzgebung

    Verzeichnis der auf den Juli 2006 in Kraft getretenen Erlasse des Bundes

    Die vorliegende Zusammenstellung beinhaltet alle schweizerischen Bundesgesetze, Bundesbeschlüsse, Bundesrats- und Departementsverordnungen sowie einzelne Artikel, die im Juli 2006 in Kraft treten. Die einzelnen Erlasse und Änderungen können via Links direkt abgerufen werden.

    Jurius



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     Vorschau

    Jusletter 17. Juli 2006
    • Daniel Hunkeler, Anstrengungen zur Verbesserung des Unternehmenssanierungsrechts in der Schweiz und in Deutschland
    • David Mamane, Leitlinien der EU-Kommission zur Festsetzung von Geldbussen

    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinende Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

    Mediadaten und Werbung in Jusletter




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