Jusletter 3. Juli 2006

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Liebe Leserinnen und Leser

Einige Schweizer Tourismusorte gleichen zwischen den Saisons Geisterdörfern. Grund sind die zahlreichen, leerstehenden Ferienwohnungen. Dasselbe Problem haben auch andere europäische Länder. Sie versuchen mit gesetzlichen Regelungen entgegenzuwirken, die jedoch immer wieder unter europarechtlichen Beschuss geraten. Prof. Christa Tobler bespricht ein aktuelles Urteil des EuGH gegen Österreich und äussert sich zu dessen Relevanz für das bilaterale Recht mit der Schweiz.

RA François Vouilloz präsentiert eine Übersicht über die Rechtsprechung zu Art. 305bis StGB (Le blanchiment d'argent).

Dr. Roland Pfäffli befasst sich mit der Verfügungsmacht des Prokuristen im Bereich des Immobiliarsachenrechts, d.h. insb. mit Art. 459 Abs. 2 OR.

Das Parlament hat am 23. Juni 2006 das neue Kollektivanlagengesetz (KAG) verabschiedet. RA Thomas Krizaj bietet einen Überblick über die wichtigsten Diskussionspunkte in National- und Ständerat.

Ein Hinweis in eigener Sache: Wir freuen uns, Frau Fürsprecherin PD Dr. Christina Schmid-Tschirren im Team von Jusletter willkommen zu heissen. Sie übernimmt das Ressort «Sachen- und Grundbuchrecht». Christina Schmid ist Vorsteherin des Eidg. Amtes für Grundbuch- und Bodenrecht im Bundesamt für Justiz und Lehrbeauftragte für Immobiliarsachen- und Grundbuchrecht an der Universität Bern. Impressum.

Mit besten Grüssen


Nils Güggi



 Inhaltsverzeichnis

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    «Justice - Justiz - Giustizia» 2006/2
    Die aktuelle Ausgabe u.a. mit diesen Beiträgen:
  • Revital Ludewig-Kedmi - Von der Normalität der richterlichen Arbeitsbelastung - Entscheidungen und Moraldilemmata als Alltag?
  • Alexandre Papaux - Droit des langues en matière judiciaire
  • Jutta Drühmel, Werner Kuhr - Qualitätszirkel im Finanzgericht
  • Grigoriy Aleinikov - Ausgewählte Fragen zur Situation der Judikative in der Ukraine
  • Martha Niquille - Justiz und Öffentlichkeit - Tage der offenen Tür der Zivil- und Strafjustiz in St. Gallen
  • Peter Bösch - Gericht und Mediation
  • Vinzenz Rast - Transparenz statt sprachliche Etiketten


  •  Wissenschaftliche Beiträge

    Der Kauf von Ferienwohnungen nach EG-Recht und bilateralem Recht

    Das bilaterale Freizügigkeitsabkommen der Schweiz mit der EG und ihren Mitgliedstaaten enthält u.a. Bestimmungen über den Grunderwerb durch Staatsangehörige der Vertragsstaaten. Der vorliegende Beitrag nimmt die EuGH-Entscheidung in der Rechtssache Burtscher über den grenzüberschreitenden Kauf von Ferienwohnungen zum Anlass, die diesbezüglichen Vorschriften des EG-Rechtes darzustellen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum bilateralen Recht zu untersuchen.

    Prof. Dr. Christa Tobler


    Le blanchiment d´argent

    Conditions subjectives du blanchiment d´argent, la connaissance de la provenance criminelle de la valeur patrimoniale, ainsi que l´intention de l´auteur, constituent souvent des éléments difficiles à établir. Le dol éventuel joue un rôle primordial. Le soupçon de faits constitutifs d´un crime suffira dans bien des cas pour retenir l´infraction. Les dernières jurisprudences constituent une bonne occasion pour revenir sur ces notions. Dans le cadre du blanchiment, les infractions fiscales, la corruption, le concours et la confiscation méritent également un intérêt particulier. La question de l´avocat intermédiaire financier est également évoquée.

    François Vouilloz



     Kurzbeiträge

    Die Verfügungsmacht des Prokuristen im Immobiliarsachenrecht

    Die Verfügungsmacht des Prokuristen ist im Gesetz umschrieben. Besonders wichtig sind die Kompetenzen des Prokuristen im Bereich des Immobiliarsachenrechts, denn die Veräusserung und Belastung von Grundstücken darf der Prokurist nur vornehmen, wenn ihm diese Befugnis ausdrücklich erteilt worden ist. Der Autor befasst sich mit der praktischen Anwendung dieser Bestimmung.

    Dr. iur. Roland Pfäffli


    Kollektivanlagengesetz verabschiedet

    Das Parlament hat am 23. Juni 2006 das neue Kollektivanlagengesetz (KAG) verabschiedet. Es wird voraussichtlich am 1. Januar 2007 in Kraft treten und löst das bisherige Anlagefondsgesetz (AFG) ab.

    Thomas Krizaj



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     Korrespondenten Bundesgericht

    Kein Vortritt des Nachtbusses auf Tramtrassee

    Für einen Nachtbus, der das Tramtrassee befährt, gilt die Ausnahmeregelung nicht, wonach Strassenbahnen grundsätzlich vortrittsberechtigt sind (Art. 38 Abs. 1 SVG).

    Dr. iur. Brigitte Hürlimann


     Pressemitteilungen

    Botschaft zur Totalrevision des Vormundschaftsrechts verabschiedet

    Das Vormundschaftsrecht wird grundlegend erneuert: Massgeschneiderte Massnahmen sollen sicherstellen, dass nur soviel staatliche Betreuung erfolgt, wie nötig ist. Zudem wird das Selbstbestimmungsrecht schwacher und hilfsbedürftiger Menschen gefördert.

    Jurius


    Botschaft zur Schweizerischen ZPO verabschiedet

    Mit der Vereinheitlichung des Zivilprozessrechts soll die Rechtszersplitterung und die damit verbundene Rechtsunsicherheit beseitigt werden.

    Jurius


    Rückgang der Kriminalität auf Niveau von 1995

    In der Schweiz wurden 2005 rund 10,5 Prozent weniger Straftaten von der Polizei registriert als im Jahr zuvor. Die Zahl der registrierten Straftaten ging damit auf das Niveau von 1995 zurück.

    Jurius


    Parlamentarische Initiative für Widerrufsrecht und Impressumspflicht im E-Commerce

    Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK-N) hat eine parlamentarische Initiative erarbeitet, die den Konsumentenschutz im elektronischen Geschäftsverkehr stärken soll.

    Jurius


    GPK-N fordert Informationen zum Zugriff der USA auf Schweizer Bankdaten

    Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK-N) hat beschlossen, vom Bundesrat Informationen über das Terrorist Finance Tracking Program (Programm zum Aufspüren der Finanzierung des Terrorismus) der Vereinigten Staaten zu verlangen.

    Jurius


    Eintragung der Partnerschaft im Detail geregelt

    Der Bundesrat hat das Verfahren zur Eintragung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft im Detail geregelt. Er hat am 28. Juni 2006 eine entsprechende Änderung der Zivilstandsverordnung verabschiedet, die mit dem Partnerschaftsgesetz auf den 1. Januar 2007 in Kraft treten wird.

    Jurius


    Ehepaar- und Unternehmenssteuerreform auf gutem Weg

    Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates (WAK-N) hat sich insbesondere mit der Unternehmenssteuerreform II auseinandergesetzt und dabei beschlossen, die wirtschaftliche Doppelbelastung zu entschärfen. Sie hat zudem der Vorlage des Bundesrates über die Sofortmassnahmen bei der Ehepaarbesteuerung zugestimmt.

    Jurius


    Weko: Neustart für den Binnenmarkt Schweiz

    Zahlreiche kantonale und kommunale Vorschriften behindern noch immer den Marktzugang für Erwerbstätige verschiedener Branchen. Mit dem revidierten Binnenmarktgesetz (BGBM), das am 1. Juli 2006 in Kraft tritt, sollen diese Schranken behoben und die Stellung der Wettbewerbskommission, die den korrekten Vollzug des BGBM durch Kantone und Gemeinden zu überwachen hat, gestärkt werden.

    Jurius


    Weko untersucht Preisempfehlungen bei drei Hors-Liste-Medikamenten

    Für Medikamente, die in der Grundversicherung nicht von den Krankenkassen rückvergütet werden, bestehen keine staatlich bzw. gesetzlich vorgegebenen Höchstpreise. Trotzdem machen die Herstellerinnen solcher Medikamente Empfehlungen für die Festlegung der Publikumspreise. Die Weko hat daher am 26. Juni 2006 eine Untersuchung über die Preisbildung bei drei Hors-Liste-Medikamenten eröffnet.

    Jurius


    Deutsche Anwälte können Beratungsgebühren frei vereinbaren

    Ab 1. Juli 2006 können Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte die Höhe der Gebühren für Beratung und Gutachten mit ihren Mandanten frei vereinbaren. Die gesetzlich vorgeschriebenen Sätze nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz fallen zu diesem Stichtag weg.

    Jurius


    Malinverni neuer Schweizer Richter am EGMR

    Die Parlamentarische Versammlung des Europarates in Strassburg wählte am 27. Juni 2006 Prof. Giorgio Malinverni zum Richter der Schweiz beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).

    Jurius



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    Praxis des Europarechts - Grundrechtsschutz; Stephan Breitenmoser / Boris Riemer / Claudia Seitz

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    Anwaltsassistent in; Homburger Rechtsanwälte; Zürich
    Wirtschaftsanwalt/Wirtschaftsanwältin; Ernst & Young AG; Zürich
    Avocat-Juriste; BG Management Consultants SA; Genève
    Jurist/in; Eidg. Justiz- und Polizeidepartement EFD; Bern
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    Unternehmensjurist/in; Nussbaumer & Partner; Nordwestschweiz
    International Legal Council; Michael Page International; Genève
    Wirtschaftsjurist/in; MPB Management-und Personalberatung AG; Basel
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     Vorschau

    Jusletter 10. Juli 2006
    • Madeleine Simonek / Hansurs Feldmann, Offene Fragen bei der gesetzlichen Regelung zur indirekten Teilliquidation
    • David Mamane, Leitlinien der EU-Kommission zur Festsetzung von Geldbussen

    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinende Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

    Mediadaten und Werbung in Jusletter




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