Jusletter 10. April 2006


Liebe Leserinnen und Leser

In Jusletter 18. April 2005 hat Thomas Weibel u.a. den ausgleichungsrechtlichen Teil von BGE 131 III 49 kritisch beurteilt. Prof. Dr. Paul Eitel ergänzt die Beurteilung und relativiert die geäusserte Kritik - mit Hinweisen auf ausgleichungs- und herabsetzungsrechtliche Fragestellungen.

Auch der Beitrag von Prof. Dr. iur. Suzette Sandoz handelt von Erbrecht. Sie bespricht BGE 5C.120/2005 vom 1. März 2006 und im Zuge dessen auch BGE 5C.121/2005 vom 6. Februar 2006. Das Bundesgericht hatte sich in beiden Fällen mit Fragen rund um denselben Sachverhalt zu befassen. Strittig war die Ungültigkeitsklage gegen die testamentarische Erbeinsetzung des langjährigen Anwalts einer vermögenden Basler Erblasserin. Das Bundesgericht hielt den als Alleinerben eingesetzten Anwalt für erbunwürdig (BGE 5C.121/2005). In BGE 5C.120/2005 hatte es die Folgen der Erbunwürdigkeit zu beurteilen und wie sich die Erbunwürdigkeit im konkreten Fall auf die Verfügung von Todes wegen auswirkt («A propos de l´ATF 5C.120/2005 du 1er mars 2006»).

Weko-Präsident Prof. Dr. Walter A. Stoffel plädiert in seinem Referat, gehalten an der Weko-Jahrespressekonferenz, für eine kompromisslose Marktöffnung gegenüber der EU («Cassis de Dijon»-Prinzip).

Das Team von Jusletter wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, frohe Ostern und zwei angenehme, sonnige Wochen.

Die nächste Ausgabe von Jusletter erscheint am 24. April 2006.

Mit besten Grüssen


Nils Güggi


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     Wissenschaftliche Beiträge

    Was lehrt uns BGE 131 III 49 auch noch? Ergänzende Hinweise im Anschluss an die Urteilsanmerkungen von Thomas Weibel in Jusletter 18. April 2005

    In Jusletter 18. April 2005 hat Thomas Weibel BGE 131 III 49 (5C.67/2004) vom 19. November 2004 (Regeste: «Art. 579 ZGB; Haftung im Falle der Ausschlagung; Legitimation, Verjährung, Ausgleichung») besprochen. Dabei hat Weibel das Urteil, soweit es sich mit ausgleichungsrechtlichen Aspekten befasst, kritisch gewürdigt. Der vorliegende Beitrag ergänzt die Ausführungen von Weibel und relativiert seine Kritik mit weiteren Hinweisen, einerseits mit Bezug auf ausgleichungsrechtliche Fragestellungen, andererseits mit Bezug auf die herabsetzungsrechtliche Tragweite des Urteils.

    Prof. Dr. Paul Eitel


     Kurzbeiträge

    A propos de l´ATF 5C.120/2005 du 1er mars 2006

    Le premier mars 2006, le Tribunal fédéral a rendu un arrêt (ATF 5C.120/2005) sur recours en réforme, en matière successorale, pour le moins surprenant et qui mérite quelques commentaires.

    Prof. Suzette Sandoz


     Publikationen

    Referat von Prof. Walter A. Stoffel an der Jahrespressekonferenz der Weko vom 4. April 2006

    Die Weko kann nach der Revision des Kartellgesetzes und dem Ablauf der einjährigen Übergangsfrist eine erfreuliche Bilanz ziehen: Mehr Wettbewerb wirkt sich positiv für die Konsumentinnen und Konsumenten sowie die Unternehmen aus. Diese Resultate bestätigen die soeben veröffentlichten Feststellungen der OECD, wonach mit der Stärkung des Wettbewerbs die Wirtschaft der Schweiz schneller wachsen könnte. Wie die OECD plädiert Weko-Präsident Walter Stoffel für eine kompromisslose Marktöffnung gegenüber der EU (Einführung des sog. «Cassis de Dijon»-Prinzips).

    Prof. Dr. Walter A. Stoffel



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  • Gesammelte Publikationen von Prof. Dr. Wolfgang Wiegand
  • AR - Gesetzessammlung Kanton Appenzell Ausserrhoden
  • TG - Thurgauer Rechtsbuch
  • Übersichtlichere Darstellung der Trefferliste, u.a. durch
  • neues Layout
  • Quellenhinweis bei jedem Treffer


  •  Agenda

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     Korrespondenten Bundesgericht

    Unflätige Rechtsschrift

    Das Bundesgericht bleibt bei seiner Rechtsprechung, wonach das Zürcher Obergericht in besonders krassen Fällen von Rechtsmissbrauch auf ein Rechtsmittel nicht eintreten darf, ohne dem Betroffenen eine Nachfrist zur Verbesserung seiner Eingabe anzusetzen.

    Markus Felber


    Haushaltschaden und Reallohnsteigerung

    Bei der Berechnung des sogenannten Haushaltschadens, den nach einem Unfall der Haftpflichtige für eine bleibende Einschränkung bei der Haushaltarbeit vergüten muss, ist grundsätzlich eine Reallohnerhöhung von einem Prozent jährlich zu berücksichtigen.

    Markus Felber


    Angeklagter bleibt in Haft

    Das Bundesgericht hat die Freilassung eines seit Februar 2005 inhaftierten Mannes abgelehnt, gegen den die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich am 9. Februar 2006 beim Bezirksgericht Zürich Anklage unter anderem wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution erhoben hat.

    Markus Felber


    Vom Schutzzweck eines Helms

    Bei Abbrucharbeiten auf einer Baustelle muss nicht nur zum Schutz vor herunterfallenden Gegenständen ein Helm getragen werden. Die Helmtragpflicht soll laut einem neuen Urteil des Bundesgerichts vielmehr auch Gefahren vorbeugen, die von den verwendeten Arbeitsgeräten ausgehen.

    Markus Felber


    Vorwürfe an den «Kassensturz»

    Eine Fernsehsendung wie der «Kassensturz» soll zwar laut Bundesgericht angriffig sein und durchaus auch anwaltlichen Journalismus betreiben können. Der Zuschauer darf aber nicht einseitig informiert und im Rahmen eines Konsumentenmagazins manipuliert werden.

    Markus Felber


    Nachwehen des Leukerbad-Debakels

    Die Credit Suisse (CS) kann im Zusammenhang mit der Privatplatzierung einer nie zurückbezahlten Anleihe der Gemeinde Leukerbad in Höhe von 5 Millionen Franken von den geschädigten Gläubigern nicht haftbar gemacht werden.

    Markus Felber


    Amtsgeheimniskrämerei

    Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic muss der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich Einsicht in die Akten über die Zulassung eines Medikaments gewähren, das gemäss einer Strafanzeige von Angehörigen für den Tod eines Patienten ursächlich gewesen sein soll.

    Markus Felber


    Imitierte Goldvreneli

    Die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Waadt haben zu Recht die Untersuchung gegen einen Mann eingestellt, der über eine Internet-Versteigerung drei Goldvreneli-Imitationen zum Preis von rund 150 Franken verkauft hatte.

    Markus Felber


     Pressemitteilungen

    Asylrekurskommission klärt zwei Rechtsfragen

    Die Schweizerische Asylrekurskommission (ARK) hat zwei Rechtsfragen grundsätzlicher Natur geklärt. Zunächst hat sie festgestellt, dass im Ausland weilenden Familienmitgliedern von vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen die Einreise zu bewilligen ist, selbst wenn die Familie nicht durch die Flucht getrennt wurde. Sodann hat sie erkannt, dass das geltende Recht keine allgemein gültige Wartefrist für die Familienzusammenführung von vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen vorsieht.

    Jurius


    Botschaft zur Bundesbeteiligung an der Swisscom verabschiedet

    Der Bundesrat hat am 5. April die Botschaft zur Bundesbeteiligung an der Swisscom AG zuhanden der Eidgenössischen Räte verabschiedet. Der Hauptpunkt der Reform ist eine Änderung des Telekommunikationsunternehmungsgesetzes (TUG), die dem Bundesrat die Kompetenz zum Verkauf der Bundesbeteiligung überträgt.

    Jurius


    www.urheberrecht.ch

    Digital Rights Management, Kopierschutz, Tauschbörsen, Podcasting. Die Debatte rund um die Anpassung des Urheberrechtsgesetzes an das digitale Zeitalter ist vielschichtig. Gemeinsam mit allen betroffenen Interessengruppen hat das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) eine Informationsbroschüre und eine Website erarbeitet, die Klarheit bringen sollen.

    Jurius


    Reorganisation der beiden Hauptabteilungen der ESTV

    Die Hauptabteilungen DVS und MWST sind neu nach Geschäftsprozessen gegliedert und geografisch nach 12 Zonen segmentiert. Die Reorganisation soll eine qualitativ verbesserte, flexible und kundenorientierte Geschäftsabwicklung ermöglichen.

    Jurius


    RK-N will weiterhin 41 Richterstellen am Bundesgericht

    Die Zahl der Bundesrichterinnen und Bundesrichter soll mit dem In-Kraft-Treten der neuen Bundesgerichtsgesetzgebung nicht verändert werden. Dies beantragt die Mehrheit der Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats und distanziert sich somit vom Ständerat, welcher im März 2006 eine Reduktion der Richterzahl beschlossen hat.

    Jurius


    Neue Generalsekretärin für das Bundesverwaltungsgericht

    Die provisorische Gerichtsleitung des Bundesverwaltungsgerichts hat Prisca Leu zur neuen Generalsekretärin gewählt. Die Urner Fürsprecherin und Notarin präsidiert heute eine der Kammern der Schweizerischen Asylrekurskommission, die ab 2007 in das neue Bundesverwaltungsgericht integriert wird. Prisca Leu tritt die Nachfolge von Jürg Dubs an, der aus persönlichen Gründen im Einvernehmen mit der provisorischen Gerichtsleitung von seiner Position als Generalsekretär zurücktritt.

    Jurius



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    Öffentliches Seminar der Treuhand-Kammer
    Familienunternehmen im internationalen Umfeld.
    Teil 1: Expansion
    19. Juni 2006 in Zürich
    Seminarzyklus für Unternehmer, Berater und Treuhänder zu den wichtigsten Problemen und Chancen einer Internationalisierung von Familienunternehmen. Es wird eine breite Abdeckung rechtlicher, wirtschaftlicher, buchhalterischer und steuerlicher Aspekte verfolgt.


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    Öffentliches Seminar der Treuhand-Kammer - in mehrmaliger Durchführung (jeweils vormittags)
    Aktuelle Rechtsfragen für die Revisionsstelle
    7.
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    Juni 2006, Zürich
    Juni 2006, St. Gallen
    Juni 2006, Bern
    Juni 2006, Zürich
    Zielpublikum: u. a. Wirtschaftsanwälte, die sich mit Problemen der Rechnungslegung, Revision sowie der Verantwortlichkeit befassen.
    Referenten: Rico A. Camponovo (KPMG) und Dr. René Schwarzenbach (Ernst & Young)
    Anmeldungen sind weiterhin möglich.


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    Oelbilder von Sarah Montani
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     Vorschau

    Jusletter 24. April 2006
    • Mario Roncoroni / Felix Schöbi, Arbeitskampf und Haftung
    • Thomas Gächter, Rezension: Verwaltungsrecht, oder: Eine Reise nach Paris lohnt sich immer!
    • Lukas Friedli, Gibt es das Bildzitat im schweizerischen URG?
    • Matthias Steiner, Erfahrungsbericht Erasmus/Sokrates-Semester in Nijmegen (NL)

    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinende Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

    Liste der Schwerpunkt-Ausgaben
    Mediadaten und Werbung in Jusletter



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