Jusletter 12. September 2005


Liebe Leserinnen und Leser

Letzte Woche prägte die Sportrecht-Ausgabe das Bild von Jusletter. Die nächsten Schwerpunkt-Ausgaben betreffen die Bereiche Datenschutz (03.10.05), Kartellrecht (17.10.05) und Informatik und Recht (07.11.05).

Heute erwarten Sie zwei wissenschaftliche Beiträge, je einer aus dem Sozialversicherungsrecht und aus dem internationalen Strafrecht, sowie diverse Mitteilungen von Markus Felber und Jurius.

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats hat letzte Woche beschlossen, auf die Vorlagen des Bundesrats zur 5. IV-Revision und zur Zusatzfinanzierung der IV einzutreten. Prof. Dr. iur. Thomas Locher richtet sein Augenmerk auf die kürzlich dem Parlament zugestellte Botschaft inkl. Gesetzesentwurf zur 5. IV-Revision. Er prüft insb., «zu welchen - rechtlich teilweise mehr als problematischen - Folgen die beantragten Gesetzesänderungen für die Rechtsbegriffe der Invalidität und des Invaliditätsgrades sowie für den Zugang zur Invalidenrente führen würden».

Darf ein Angeklagter wie bspw. Milosevic sich selber vor Gericht verteidigen? Hat er nicht nur Anrecht auf einen Verteidiger, sondern auch die Pflicht, einen solchen walten zu lassen? RA Marco Bundi widmet sich der Rechtsprechung des International Criminal Tribunal For The Former Yugoslavia zum Recht des Angeklagten, sich selbst zu verteidigen. Dabei analysiert er einerseits den US-amerikanischen Fall «Faretta v. California» und anderseits den bislang noch unveröffentlichten Entscheid des ICTY in Sachen «Prosecutor v. Krajisnik».

Mit besten Grüssen

Nils Güggi

Leiter Jusletter


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    Le Centre du droit de l'entreprise de l'Université de Lausanne (CEDIDAC) organise une journée d'étude intitulée:

    «Le nouveau droit de la Sàrl»
    Jeudi 6 octobre 2005, Université de Lausanne (Dorigny), BFSH 2
    Thèmes: Présentation générale par M. Peter Böckli; La responsabilité
    par M. Roland Ruedin; L'organisation par Me Andreas von Planta; L'autonomie des associés et la révision des comptes par M. Nicolas Duc.
    Renseignements et inscriptions:
    Internet: www.unil.ch/cedidac, Téléphone: 021 / 692 28 50


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    Am 13. Oktober 2005, ab 9.45 Uhr im Hotel Bellevue-Palace, Kochergasse 3-5, Bern findet der
    Schweizer Medienrechtstag 2005
    statt, organisiert durch die Zeitschrift medialex und
    MAZ Die Schweizer Journalistenschule, Luzern.
    Der Schweizer Medienrechtstag bringt einmal jährlich Verleger, Unternehmer, Medienschaffende, Infochefs, Werbeleute und Anwälte aus der ganzen Schweiz zusammen, um die aktuellsten juristischen Probleme im Umfeld der Kommunikation zu erörtern und nach Lösungen zu suchen.
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    Fr. 350.-, für Abonnenten der Zeitschrift Medialex Fr. 280.-, inkl. Dokumentation, Festschrift, Mittagessen und Pausengetränke.
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     Wissenschaftliche Beiträge

    Invalidität, Invaliditätsgrad und Entstehung des Rentenanspruchs nach dem Entwurf zur 5. IV-Revision

    Die Invalidenversicherung (IV) gerät seit längerer Zeit immer mehr in die roten Zahlen. Mit der kürzlich dem Parlament zugeleiteten Botschaft zur 5. IV-Revision will der Bundesrat eine Kursänderung einleiten, welche zur Konsolidierung der IV beitragen soll. Im Gesetzesentwurf ist vorgesehen, verschiedene zentrale Bestimmungen des IVG und des Allgemeinen Teils des Sozialversicherungsrechts zu ändern, wobei die Anträge weit über diejenigen in der Vernehmlassungsvorlage hinausgehen. Die nachfolgenden Ausführungen prüfen, zu welchen - rechtlich teilweise mehr als problematischen - Folgen die beantragten Gesetzesänderungen für die Rechtsbegriffe der Invalidität und des Invaliditätsgrades sowie für den Zugang zur Invalidenrente führen würden.

    Prof. Dr. iur. Thomas Locher


    Die ICTY-Rechtsprechung zum Recht des Angeklagten, sich selbst zu verteidigen

    In internationalen Strafgerichtsprozessen spielt die Frage einer effektiven Verteidigung eine zentrale Rolle. Häufig ist zu klären, ob eine allfällige Entlassung der Verteidigung und die anschliessende Vertretung des eigenen Falles durch den Angeklagten zulässig ist. In einem bislang noch unveröffentlichten Entscheid in Sachen «Prosecutor v. Krajisnik» hat die erstinstanzliche Strafkammer des ICTY die Rechtsprechung zu den Voraussetzungen der Entlassung der Verteidigung und Vertretung durch den Angeklagten umfassend zusammengefasst.

    Marco Bundi



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    Die 7. Tagung für Informatik und Recht vom Dienstag, 25. Oktober 2005, im Berner Rathaus befasst sich mit «Nutzen und Gefahren von Digital Rights Management-Systemen». Nach Referaten von Marc Fetscherin, Carlo Govoni, Rolf Auf der Maur, Thomas Hoeren und Sonia Katyal wird in verschiedenen Workshops am Nachmittag das Tagungsthema weiter vertieft und aus unterschiedlicher Nutzersicht diskutiert.
    Urs Gasser präsentiert die bisherigen Erfahrungen mit DRM und die Lehren für die Zukunft. Urs Gehrig erläutert, wie Creative Commons sich für die moderate Nutzung des Urheberrechts und die Wiederverwendbarkeit geistiger Werke einsetzt: Während DRM-Tools versuchen, bestimmte Nutzungen von urheberrechtlich geschützten Inhalten auszuschließen und Rechte einzuschränken, versucht Creative Commons, bestimmte Nutzungen zu fördern und Rechte einzuräumen. Matthias Ebneter zeigt auf, dass DRM-Systeme es jedem Urheber zwar ermöglichen, die digitale Verwertung seines geistigen Eigentums umfassend selbst und unabhängig vom traditionellen System der kollektiven Verwertung und Vergütung durch Verwertungs-gesellschaften zu kontrollieren. Weil sich aber nicht alle Urheber diesen Mehrauf-wand leisten können, müssen sie ihre Rechte weiterhin auf dem üblichen Weg wahrnehmen oder ihre Verwertungsrechte an ein Unternehmen abtreten. Das Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen (IDT-HSG) und die Abraxas Informatik AG präsentieren erste Untersuchungsergebnisse aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt, welches den Entwicklungsstand des digitalen Aktenmanagements auf kantonaler Verwaltungsebene in der Schweiz untersucht.
    Sämtliche Unterlagen, Informationen und weitere nützliche Hinweise finden Sie auf unserer Website: www.rechtsinformatik.ch


     Agenda

    Publikum finden. Oder Publikum werden.
    Aktuelle Fragen des Eherechts; 15.12.05; Zürich
    Corporate Communication Law; 24.10.05 - 26.10.05; Olten
    2. Magglingen Konferenz zu Sport und Entwicklung; 04.12.05 - 06.12.05; Magglingen
    Bewerben Sie Ihre Veranstaltung im Veranstaltungskalender von Weblaw und Sie werden gesehen. Weitere Informationen und Preise finden Sie unter www.weblaw.ch/kalender/information.asp.



     Korrespondenten Bundesgericht

    Partikelfilter-Obligatorium mit Löchern

    Das Bundesgericht hat eine Verwaltungsgerichtsbeschwerde des Kantons Uri abgewiesen, mit der durchgesetzt werden sollte, dass auf der Neat-Baustelle Erstfeld/Gotthard Nord alle Baumaschinen mit Partikelfilter-Systemen ausgerüstet werden müssen. Damit dürfen dieselbetriebene Baumaschinen mit einer Leistung von weniger als 18 kW ohne Partikelfilter eingesetzt werden. Auf eine Beschwerde der Gemeinde Erstfeld ist das Bundesgericht gar nicht eingetreten.

    Markus Felber


    Geplante Erweiterung des Steinbruchs Campiun

    Im Streit um den geplanten Abbau von Hartschotter im Steinbruch Campiun bei Sevelen hat das Bundesgericht der vom Einwohnerverein Rans-Oberräfis und drei Privatpersonen eingereichten Beschwerde aufschiebende Wirkung erteilt.

    Markus Felber


     Pressemitteilungen

    Bucheffektengesetz: Auswertung der Anhörung und Ausarbeitung einer Botschaft

    Die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) und das Bundesamt für Justiz (BJ) haben zum Bucheffektengesetz sowie zum Haager Wertpapierübereinkommen bis Ende Februar 2005 gemeinsam eine Anhörung durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse hat der Bundesrat das EFD beauftragt, bis Ende Juni 2006 eine Botschaft auszuarbeiten.

    Jurius


    Zweite NFA-Botschaft verabschiedet

    Rund zehn Monate nach der Volksabstimmung vom 28. November 2004 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen NFA hat der Bundesrat die Botschaft zur Ausführungsgesetzgebung vorgelegt. Diese enthält 33 Bundesgesetze, die in einem Mantelerlass zusammengefasst sind. Die Botschaft ist von Bund und Kantonen gemeinsam konzipiert worden.

    Jurius


    Integration von Ausländerinnen und Ausländern verbessern

    Der Bundesrat hat eine Verordnungsrevision für die verbesserte Integration der Ausländerinnen und Ausländer gutgeheissen. Neu kann die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung bei gewissen Personengruppen mit der Verpflichtung verbunden werden, Sprach- und Integrationskurse zu besuchen. Die Änderungen treten am 1. Februar 2006 in Kraft.

    Jurius


    Übergangsregelungen für das Personal des neuen Bundesverwaltungsgerichtes

    Der Bundesrat hat die Arbeitsverhältnisse des Personals des Bundesverwaltungsgerichts geregelt und die neuen Bestimmungen auf den 1. Oktober 2005 in Kraft gesetzt. Mit einer Übergangsregelung für die bisherigen Angestellten der Rekurskommissionen und Beschwerdedienste will er einen möglichst reibungslosen und sozialpolitisch verantwortbaren Übergang von den alten Strukturen der Rekurskommissionen und Beschwerdedienste zum neuen Gericht gewährleisten.

    Jurius


    Diskussion über Teilrevision des Scheidungsrechts

    Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates will die Bestimmung über die obligatorische Bedenkfrist vor Aussprechen der Scheidung einer Überprüfung unterziehen.

    Jurius


    Eintreten auf die 5. IV-Revision und die Zusatzfinanzierung der IV beschlossen

    Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates hat ein umfassendes Hearing zur 5. IV-Revision und zur Zusatzfinanzierung organisiert und ist auf die beiden Vorlagen des Bundesrates eingetreten.

    Jurius


     Rechtsprechung

    «soco.de» ist nicht zwingend überregional

    Der deutsche BGE entschied mit Urteil (I ZR 135/01) vom 22. Juli 2004: Durch die Benutzung eines Domain-Namens kann ein entsprechendes Unternehmenskennzeichen entstehen, wenn durch die Art der Benutzung deutlich wird, dass der Domain-Name nicht lediglich als Adressbezeichnung verwendet wird, und der Verkehr daher in der als Domain-Name gewählten Bezeichnung einen Herkunftshinweis erkennt. Unternehmen mit einem lokalen oder regionalen Wirkungskreis weisen mit ihrer Präsenz im Internet aber nicht notwendig darauf hin, dass sie ihre Waren oder Leistungen nunmehr jedem bundes- oder sogar weltweit anbieten wollen.

    Jurius



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    10 Jahre Kantonale Aufsichtsbehörde für Datenschutz
    Les 10 ans de l'Autorité cantonale de surveillance en matière de protection des données
    11. November 2005 / 11 novembre 2005, 9h00, Auditorium A
    Datenschutz in Europa und die Schweiz / La protection des données en Europe et la Suisse
    ReferentInnen: BRUNO BAERISWYL (Datenschutzbeauftragter, Zürich); ASTRID EPINEY (Professorin, Universität Freiburg); SABINE GLEß (Referatsleiterin, MPI für ausländisches und internationales Strafrecht, Freiburg i. Br.); SOPHIE HORNUNG (Avocate, juriste au département des finances du canton de Vaud); DOMINIQUE NOUVEAU STOFFEL (Préposée de l'Autorité cantonale de surveillance en matière de protection des données, Fribourg); SARAH THEUERKAUF (wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Freiburg); HANSPETER THÜR (Eidgenössischer Datenschutzbeauftragter, Bern); BEAT VONLANTHEN (Conseiller d'Etat, Fribourg)
    Auskünfte: www.unifr.ch/euroinstitut; Tel. : 026-300-8090 (M. Raemy)


     Book's Inn

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    International Criminal Court - Cour pénale internationale; Editor: Michael Duttwiler / Andreas Felder / Anna Petrig
    Das Anwaltsrecht nach dem BGFA; Hrsg. Bernhard Ehrenzeller


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    Rechtsanwalt (m/w) IP / IT und Wettbewerbsrecht; Schellenberg Wittmer; Zürich
    Juristen oder Juristin; SBV-Treuhand; Brugg
    Assistent|in (100 %); Homburger; Zürich
    Regulatory Affairs Manager; MRI Worldwide; Geneva
    Leiter/in Schadenrecht Unfall; Helsana Versicherungen AG; Zürich
    Jeune juriste; Losinger Construction SA; Berne
    Sekretärin Juristischer Dienst; Vedior (Schweiz) AG; Bern
    Anwaltssekretär(in); Vedior (Schweiz) AG; Zürich
    Senior Compliance Officer; Michael Page International; Genève
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    Jusletter 19. September 2005
    • Patrick Guidon / Felix Bänziger, Alter Wein in neuen Schläuchen? Die Rechtsprechung des Bundesstrafgerichts zum interkantonalen Gerichtsstand in Strafsachen

    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinende Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

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