Jusletter
 
 


Jusletter 21. Februar 2005

Liebe Leserinnen und Leser

Dr. iur. RA Eliane E. Ganz, LL.M., analysiert und bespricht aus wirtschaftstheoretischer und juristischer Sicht die Praxis der europäischen und der schweizerischen Wettbewerbsbehörden in Bezug auf die Prüfung des Vorliegens einer kollektiven Marktbeherrschung.

Dr. iur. RA Roland Hürlimann, LL.M., und Dr. iur. RA Thomas Siegenthaler, M. Jur., beschäftigen sich - wie schon im Februar 2004 - mit der Rechtsprechung des Bundesgerichts in Bezug auf das Werkvertragsrecht («Das Werkvertragsrecht in den Entscheiden des Bundesgerichts des Jahres 2004»).

Dr. iur. Nikolaus Linder geht in der Geschichte des Bankenrechts 284 Jahre zurück. Er erklärt, wie es zum Niedergang des Berner Bankhauses Malacrida & Cie kommen konnte, und zieht Parallelen zu Beispielen aus der neueren Geschichte.

Dr. iur. Eugénie Holliger-Hagmann liefert einen Diskussionsbeitrag zum laufenden Gesetzgebungsverfahren für ein Bundesgesetz über die allgemeine Produktsicherheit (PSG).

Verena Stauffacher rezensiert Bruno Glaus´ «Medien-, Marketing- und Werberecht».

Viel Vergnügen bei der Jusletter-Lektüre und einen angenehmen Start in die neue Woche wünscht

Nils Güggi

Projektleiter Jusletter

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 Information / Impressum

Jusletter ist die erste juristische Online Fachzeitschrift der Schweiz. Impressum
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    Veranstaltungskalender
    Veranstaltungskalender des ZfU-Kompetenz-Zentrums
    Legal & Taxes
    13. - 14. Apr 2005
    24. - 25. Mai 2005
    9. - 10. Jun 2005
    14. - 15. Jun 2005
    21. - 22. Jun 2005
    24. - 25. Nov 2005
    29. - 30. Nov 2005
    1. - 2. Dez 2005
    8. - 11. Dez 2005
    Der Vertrag - Vertragsrecht für Nicht-Juristen
    Steueroasen und Offshore Strukturen
    Die Holding-Gesellschaft in der Schweiz
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    Job Fair des Zürcher Anwaltsverbands
    Freitag, 27. Mai 2005
    Die Job Fair des Zürcher Anwaltsverbands bietet Anwältinnen und Anwälten, Juristinnen und Juristen mit Uni-Abschluss eine Möglichkeit, am selben Tag mit zahlreichen Anwaltskanzleien ins persönliche Gespräch zu kommen.
    Über 30 Anwaltskanzleien werden am 27. Mai 2005 an der Job Fair im Kongresshaus in Zürich vertreten sein.
    Die Teilnahme ist für die Bewerberinnen und Bewerber kostenlos.
    Informationen und Anmeldung unter www.jobfairzav.ch. Anmeldeschluss für Bewerberinnen und Bewerber ist der 7. April 2005.



     Wissenschaftliche Beiträge

    Kollektive Marktbeherrschung

    Zusammenschlüsse in oligopolistischen Märkten können unter Umständen zu einer Beschränkung des Wettbewerbs führen. Die Ökonomie unterscheidet bei den wettbewerbsbeschränkenden Wirkungen zwischen koordinierten und unilateralen Effekten. Unter dem Begriff «kollektive Marktbeherrschung» - so zeigt ein Überblick über die Praxis der europäischen Wettbewerbsbehörden unter der alten FKVO und der schweizerischen Wettbewerbsbehörden - werden koordinierte Effekte der Zusammenschlüsse erfasst. Die novellierte FKVO ermöglicht nun mit ihrem geänderten materiellen Prüfungskriterium auch unilaterale Effekte zu erfassen. Trotz dieser Änderung in der europäischen Zusammenschlusskontrolle erscheint weder eine Ausdehnung des Begriffs kollektiver Marktbeherrschung auf unilaterale Effekte im schweizerischen Wettbewerbsrecht sinnvoll, noch wird eine voreilige Umstellung des heute geltenden materiellen Prüfungskriteriums erforderlich.

    Dr. iur. RA Eliane E. Ganz


    Das Werkvertragsrecht in den Entscheiden des Bundesgerichts des Jahres 2004

    Wer die Entwicklung der Rechtsprechung im Werkvertragsrecht im Detail mitverfolgen will, konsultiert von Vorteil auch die «unpublizierten» Entscheide, welche das Bundesgericht unter www.bger.ch auflistet. Der nachstehende Beitrag enthält eine Zusammenfassung der werkvertraglichen Praxis des Jahres 2004. Revolutionäre Neuerungen zum Werkvertragsrecht sind nicht zu verzeichnen; das Bundesgericht folgt in zahlreichen Rechtsfragen «bewährter Lehre und Überlieferung»; dennoch enthalten die bundesgerichtlichen Erwägungen zahlreiche «Trouvaillen» , wie etwa zum Thema der «Dauer-Werkverträge» oder etwa zu rechtlichen Aspekten der Nachbesserung und der Minderung.

    Dr. RA Roland Hürlimann, LL.M. / Dr. RA Thomas Siegenthaler, M. Jur.


     Kurzbeiträge

    Der Fall Malacrida

    Am vergangenen 1. Juli ist das revidierte Bankengesetz in Kraft getreten. Seine wichtigsten Neuerungen sind ein einheitliches und vereinfachtes Liquidationsverfahren für Banken und ein verbesserter Schutz der Einleger bei Zahlungsunfähigkeit ihrer Bank.

    Dr. iur. Nikolaus Linder


    Produktsicherheit - denk- und dankbarer Gegenstand einer Gesetzgebung

    Im Sommer 2004 wurde ein Vernehmlassungsverfahren durchgeführt zum Entwurf Pichonnaz für ein Bundesgesetz über die Information und den Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten. Gestützt darauf beauftragte der Bundesrat das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) damit, eine Botschaft zur Änderung des Konsumenteninformationsgesetzes (KIG) vom 5. Oktober 1990 (SR 944.0) zu erarbeiten und für die Revision der Gesetzgebung über die Produktsicherheit eine interdepartementale Arbeitsgruppe einzusetzen. Die nachfolgenden Überlegungen gelten dem wünschbaren und möglichen Inhalt eines Bundesgesetzes über die allgemeine Produktsicherheit (PSG).

    Dr. iur. Eugénie Holliger-Hagmann


     Rezensionen

    Rezension: Bruno Glaus, Medien-, Marketing- und Werberecht

    «Rechtskunde ist nicht nur ein Muss, sondern auch ein Genuss.» Mit dieser Aussage auf der Verlags-Website charakterisiert der Autor Bruno Glaus sein neues Buch «Medien-, Marketing- und Werberecht» treffend. Illustriert mit vielen Fallbeispielen aus dem Agenturalltag werden komplexe rechtliche und ethische Fragen aus der Welt der professionellen Kommunikation tatsächlich auch für Nichtjuristen geniessbar.

    Verena Stauffacher



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     Korrespondenten Bundesgericht

    Wer Mitglied wird, akzeptiert die Statuten

    Schliesst ein Verein ein Mitglied gestützt auf eine Bestimmung in den Statuten aus, wonach ein Vereinsausschluss wegen Verletzung der Statuten zulässig ist, kann dies grundsätzlich nicht materiell angefochten werden.

    Markus Felber


    Dieses war der dritte Streich

    Ein Einzelrichter am Bundesstrafgericht in Bellinzona hat am 13. Dezember 2004 einen Mann wegen versuchter Gewalt und Drohung gegen Beamte zu einer bedingten Gefängnisstrafe von drei Wochen sowie einer Busse von dreihundert Franken verurteilt.

    Markus Felber


    Grösster Teil der Abacha-Gelder an Nigeria

    Nur ein - wenn auch erheblicher - Teil der in der Schweiz blockierten Gelder des 1998 verstorbenen nigerianischen Diktators Sani Abacha und seiner Organisationen in der Höhe von rund 500 Millionen Dollar kann an Nigeria herausgegeben werden, wie das Bundesamt für Justiz dies am 18. August 2004 verfügt hatte. Das Bundesgericht hat eine Verwaltungsgerichtsbeschwerde von Familienangehörigen Abachas und betroffenen Unternehmen teilweise gutgeheissen und ein differenziertes Vorgehen verlangt.

    Markus Felber


    Fünf Richter und ein Staubsauger

    Wer im Supermarkt einen neuen Staubsauger kauft und das alte Gerät im Einkaufswagen in der Tiefgarage zurücklässt, darf nicht wegen unerlaubter Abfallentsorgung verurteilt werden. Zu diesem banalen Schluss gelangten die fünf Richter des bundesgerichtlichen Kassationshofs in Strafsachen nach mehrmonatigem Werweissen und zweimaliger mündlicher Urteilsberatung.

    Markus Felber


    Smarties gegen M&M´s

    Der Streit um Markenschutz für die zylinderförmige Smarties-Verpackung geht in eine weitere Runde, nachdem das Bundesgericht auf eine Berufung der Nestlé SA hin ein Urteil des Kantonsgerichts der Waadt aufgehoben hat. Dieses hatte am 30. Januar 2004 eine Klage des M&M's-Herstellers Masterfoods AG (früher Effems AG) gutgeheissen und die von der Nestlé SA für ihre typische Smarties-Rolle hinterlegte Formmarke Nr. 416 341 für nichtig erklärt.

    Markus Felber


     Pressemitteilungen

    Pizza-Kuriere - Änderung der Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz

    Die Bedürfnisse bezüglich der Hauslieferung von Speisen haben sich gewandelt. Die zahlreichen Reaktionen, welche durch die Mitteilung an die betroffenen Betriebe, ihre Tätigkeit nicht während der ganzen Nacht ausüben zu dürfen, ausgelöst wurden, beweisen es. Der Bundesrat bereitet deshalb eine Änderung der Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz vor.

    Jurius


    Kyoto-Protokoll in Kraft

    Am 16. Februar 2005, trat das Kyoto-Protokoll in Kraft. Es gibt den Industrieländern quantifizierte, verbindliche Reduktionsziele für die Emission von Treibhausgasen vor. Dies sei ein grosser Schritt im Kampf gegen die Klimaänderungen und nehme die Schweiz noch stärker in die Pflicht, die Klimagase zu reduzieren, sagt Moritz Leuenberger, Chef des UVEK. Künftig müssen die Industrieländer zwingend und unter Androhung von Sanktionen ihre Treibhausgas-Emissionen reduzieren - so auch die Schweiz.

    Jurius


    Krankenversicherung: Bundesrat verabschiedet Botschaft zur Pflegefinanzierung

    Der Bundesrat hat die Botschaft zur Pflegefinanzierung zuhanden des Parlaments verabschiedet. Die Botschaft nimmt Teile der beiden in die Vernehmlassung geschickten Finanzierungsmodelle auf, da sich keine Mehrheit für eine der beiden vorgeschlagenen Varianten fand. Neu soll die Behandlungspflege von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) voll abgegolten werden. An die Grundpflege leistet die OKP einen fixen Frankenbeitrag.

    Jurius


    ILS-Projekt Flughafen Basel-Mülhausen: Gleiche Rechte wie bei Schweizer Verfahren

    Die Schweiz und Frankreich haben sich auf die Art der Konsultation für das geplante Projekt eines Instrumentenlandesystems (ILS) für Südanflüge auf den Flughafen Basel-Mülhausen geeinigt. Betroffene aus der Schweiz erhalten Gelegenheit, zum Projekt Stellung zu nehmen und können den anschliessenden Entscheid der französischen Behörden vor einem Gericht in Frankreich anfechten. Dadurch bekommen sie praktisch die gleichen Rechte wie bei einem Schweizer Verfahren.

    Jurius


    Finanzhaushalt der SRG wird überprüft

    Das neue Radio- und Fernsehgesetz, die öffentlich diskutierte Gebührenerhöhung und die Diversifikation der SRG in neue Medien veranlassen den Vorsteher des UVEK, eine finanzielle und wirtschaftliche Bestandesaufnahme der SRG in Auftrag zu geben. Er wird im Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat der SRG das Mandat für diese Überprüfung der Eidg. Finanzkontrolle (EFK) erteilen. Die Ergebnisse dieser Überprüfung liegen Anfang 2006 vor und werden als Beurteilungsgrundlage für künftige medienpolitische Entscheide des Bundesrats dienen.

    Jurius


     Rechtsprechung

    Eigentumsgarantie nicht «ad-acta.de»

    Gemäss Urteil (1 BvR 1306/02) des Bundesverfassungsgerichts vom 24.11.2004 unterliegt das Vertragsverhältnis eines Domaininhabers zum Registrar einer Domain dem Schutz von Artikel 14 GG. Das BVerfG hat damit die Rechtsprechung des BGH bestätigt. Der Vertreter der Beschwerdeführer will den Rechtsstreit u.a. wegen Verletzung des Rechts auf rechtliches Gehör vor den EGMR bringen.

    Jurius



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     Book's Inn

    Management der Produkthaftpflicht
    Eugénie Holliger-Hagmann
    Medien-, Marketing- und Werberecht. Das Handbuch für professionelle Kommunikation
    Bruno Glaus
    Rechtswörterbuch Französisch. Deutsch - Französisch, Franzöisch - Deutsch
    Klaus W. Fleck
    PONS Fachwörterbuch Recht
    Englisch-Deutsch/Deutsch-Englisch


     Lawjobs

    Merger & Aquisitions Specialist
    Winterthur Group; Winterthur
    Compliance Officer
    UBS AG; Zürich
    Professur für Privatrecht 50%
    Juristische Fakultät der Universität Basel
    Professur für Privatrecht 75%
    Juristische Fakultät der Universität Basel
    Volljuristen (m/w)
    Scout24 Holding GmbH; Zug
    Sekretärin (80-100%)
    Notter Mégevand & Partner; Bern-Liebefeld
    Sachbearbeiter/in Vertragswesen
    Sulzer Metco AG (Switzerland); Wohlen
    Jurist/in im Finanzumfeld
    Vedior (Schweiz) AG; Zürich
    Sekretär/in Rechtsdienst 60% (5-Tage-Woche)
    GastroSuisse; Zürich- Affoltern
    Compliance Officer (EU 11327)
    Ajilon; Lausanne Area
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     Vorschau

    Jusletter 28. Februar 2004
    • Martin Schaub, Von Holzritten und Winterlucketen
    • Guy Chappuis, Der Haushaltschaden - nach wie vor aktuell oder die Unzulänglichkeiten des normativen Schadensbegriffs
    • Rainer Schumacher, Vertragsgestaltung
    • Sarah Montani, Vertragsverwaltung macht schlank

    Hinweis: Die Vorschau weist jeweils auf einige in der nächsten Ausgabe erscheinenden Beiträge hin. Änderungen bleiben vorbehalten.

    Liste der Schwerpunkt-Ausgaben
    Mediadaten und Werbung in Jusletter (PDF, 400 KB) 



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