Jusletter 5. Januar 2004
Liebe Leserinnen und Leser
2004 ist ein Schaltjahr. Zudem fallen mehr Feiertage als üblich auf ein Wochenende. Es steht uns dadurch einiges mehr an Zeit zur Verfügung (4 Arbeitstage), um verschiedenste Projekte zu realisieren. Packen wir Sie an.
Recht umfangreich präsentiert sich auch - wie immer zu Beginn des neuen Jahres - das Verzeichnis der auf den 1. Januar 2004 in Kraft getretenen Erlasse des Bundes.
Prof. Dr. Andrea Büchler stellt «Die Kategorie Geschlecht im Recht» vor («Legal Gender Studies»). Prof. Dr. phil.hist. et lic.iur. Stephan Gass widmet sich der entwicklungspolitischen Bedeutung institutioneller Reformen in den neuen Demokratien Ostmittel- und Osteuropas («Richterliche Unabhängigkeit und Transformation»). Michael Krampf plädiert für eine Beschränkung des «Lohnprivilegs des Arbeitnehmers im Konkurs».
Im Namen des gesamten Weblaw-Teams wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2004.
Mit besten Grüssen
Nils Güggi Koordination Jusletter
PS: Auch wir wollen im neuen Jahr hoch hinaus: marsrovers.nasa.gov/gallery/all/spirit.html.
Jusletter ist die erste juristische Online Fachzeitschrift der Schweiz. Impressum Um die einzelnen Artikel im Volltext zu lesen, brauchen Sie nur auf den jeweiligen Titel zu klicken. Die Artikel in Jusletter sind über einen Zitiervorschlag, Randziffern und einmaliger Internetadresse zitierfähig. ISSN 1424-7410 Anzahl E-Mail-Empfänger: 11´950
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Weblaw gestaltet auch Ihren Gesamtauftritt. Gönnen Sie sich ein «Facelifting» zum neuen Jahr. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür.
Auswahl von Referenzprojekten:
Weitere Informationen finden Sie in unserer virtuellen Kanzlei . Kontaktieren Sie mich, gerne informiere ich Sie über unsere Dienstleistungen. Mathias Kummer, lic.iur. (031 398 80 98 mailto:mathias.kummer@weblaw.ch).
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Wissenschaftliche Beiträge |
Legal Gender Studies
Die Gender Studies sind ein verhältnismässig junger Wissenschaftszweig, die Rechtswissenschaften sind bislang nur marginal daran beteiligt. Der folgende Beitrag erörtert entlang der Achse «rechtliche Gleichstellung - faktische Chancengleichheit - rechtliche Konstruktion von Geschlecht» die Entwicklungen und das Potential der Legal Gender Studies.
Prof. Dr. Andrea Büchler
Richterliche Unabhängigkeit und Transformation
Richterliche Unabhängigkeit in ihrer normativen Form als verfassungsmässiger Grundsatz wie auch in ihrer faktischen Erscheinungsform ist in demokratischen Rechtsstaaten von grundlegender Bedeutung für das Funktionieren von Demokratie und Marktwirtschaft. Sie ist aber in noch höherem Masse unentbehrliche Voraussetzung für den Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat in den Transformationsstaaten Ostmittel- und Osteuropas - wie das Beispiel eines Justizreform-Projekts der DEZA in der Ukraine aufzeigt.
Prof. Dr. phil. hist. et lic. iur. Stephan Gass
Lohnprivileg des Arbeitnehmers im Konkurs
Das Lohnprivileg galt ursprünglich für Dienstboten, Büroangestellte, Tag- und Wochenlöhner. Heute können auch Kadermitglieder oder selbst der CEO einer Firma in dessen Genuss gelangen. Diese Entwicklung widerspricht der Absicht des Gesetzgebers. Der Autor schlägt daher eine Begrenzung des Privilegs auf den Höchstbetrag der Insolvenzentschädigung von 8'900.- Franken vor.
Michael Krampf
Alimente nicht sakrosankt
Bei der Bemessung des Existenzminimums eines säumigen Schuldners sind Alimente laut einem neuen Urteil des Bundesgerichts nicht sakrosankt.
Markus Felber
Irrtum beim Vergleich
Das Bundesgericht hat im Falle eines Unfallopfers die Berufung auf einen Grundlagenirrtum (Art. 24 Abs. 1 Ziff. 4 OR) beim Abschluss einer Entschädigungsvereinbarung mit der Versicherung grundsätzlich bejaht.
Peter Josi
Boxer gegen Auto
Das Bundesgericht hat eine Busse von 1000 Franken für einen langjährigen Boxer bestätigt, der auf einem Fussgängerstreifen in Zürich ein vorbeifahrendes Auto mit der Faust attackiert und beschädigt hatte. Das Bezirksgericht hatte ihn zunächst zu einer unbedingten Gefängnisstrafe von zehn Tagen verurteilt, doch verhängte das Obergericht lediglich eine Geldstrafe. Nun hat das Bundesgericht wie zuvor schon das kantonale Kassationsgericht den Schuldspruch wegen eventualvorsätzlicher Sachbeschädigung bestätigt.
Markus Felber
Ungleiche Sozialhilfe
Vorläufig aufgenommene Ausländer dürfen laut einem neuen Urteil des Bundesgerichts bei der Festsetzung ihrer Sozialhilfe gleich wie Asylbewerber und damit schlechter behandelt werden als die übrigen Sozialhilfeempfänger. Zu beurteilen war in Lausanne der Fall einer sechsköpfigen Grossfamilie im Kanton Basel-Landschaft, der nach Abweisung des Asylgesuchs und vorläufiger Aufnahme gemäss kantonaler Asylverordnung ein Betrag von 2252 Franken zusteht. Gemäss den von der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe herausgegebenen Richtlinien für die Ausgestaltung und Bemessung der Sozialhilfe (SKOS- Richtlinien) erhalten andere Sozialhilfeempfänger in analoger Situation einen Betrag von 2940 Franken.
Markus Felber
Schluss mit einem Privileg der SBB
Die SBB werden nach ihrer Umwandlung in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft für nichtbetriebsnotwendige Liegenschaften nicht länger von den Kantons- und Gemeindesteuern befreit. Das Bundesgericht hat die staatsrechtliche Beschwerde der Bundesbahnen gegen einen entsprechenden Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Graubünden abgewiesen.
Peter Josi
Drogenhandel im Hanfladen
Der Strafrichter darf dem Verurteilten, dem der bedingte Strafvollzug gewährt wird, für die Dauer der Probezeit die Ausübung einer bestimmten beruflichen Tätigkeit untersagen. Laut einem neuen Urteil des Bundesgerichts wird dadurch nicht die Regelung der Nebenstrafen unterlaufen, laut der ein eigentliches Berufsverbot nur für bewilligungspflichtige Aktivitäten ausgesprochen werden darf (Art. 54 Strafgesetzbuch).
Markus Felber
Ein leiser Philosoph
Auf Ende des Jahres scheidet Bundesrichter Emilio Catenazzi altershalber aus dem Amt. Der Tessiner Anwalt war im Jahre 1996 auf Vorschlag der CVP als Nachfolger von Fulvio Antognini ins höchste Schweizer Gericht gewählt worden, wo er für seinen Vorgänger in der I. Öffentlichrechtlichen Abteilung Einsitz nahm.
Markus Felber
Unterstellung von Investmentgesellschaften unter das Geldwäschereigesetz (GwG)
Die Kontrollstelle hat am 19. Dezember 2003 ihren Entscheid zur Frage der Unterstellung von Investmentgesellschaften unter das Geldwäschereigesetz veröffentlicht. Danach sind Investmentgesellschaften als Finanzintermediäre im Sinn des Geldwäschereigesetzes zu betrachten und diesem demzufolge unterstellt.
Jurius
Musterreglement betreffend Umsetzung der GwG-spezifischen Sorgfaltspflichten im Bereich der Geld- und Wertübertragungsgeschäfte
Die Kontrollstelle hat heute das Musterreglement für die Umsetzung der GwG-spezifischen Sorgfaltspflichten im Bereich der Geld- und Wertübertragungsgeschäfte veröffentlicht. Dabei wurde unter anderem dem erhöhten Risiko der Geschäftsbeziehung Rechnung getragen.
Jurius
Internationale Abschlüsse zur Berechnung der Eigenmittelunterlegung
Die EBK hat die Anwendung von internationalen Abschlüssen als Basis für die Berechnung der Eigenmittelunterlegung erlaubt. Verschiedene Anpassungen des Kapitals sind dabei vorzunehmen.
Jurius
EBK gibt Rundschreiben «Meldepflicht» in Vernehmlassung
Die EBK hat entschieden, zur Klärung von offenen Interpretationsfragen zur korrekten Erfüllung der Meldepflicht von börslichen und ausserbörslichen Abschlüssen (Börsentransaktionen) ein Rundschreiben zu erlassen. Sie hat dazu den Entwurf eines EBK-RS «Meldepflicht von Börsentransaktionen» verabschiedet und zur Vernehmlassung freigegeben.
Jurius
Missbrauch von Marktbeherrschung durch Swisscom bezüglich ADSL-Diensten
Die Wettbewerbskommission (Weko) stellt fest, dass Swisscom ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchte, indem sie ihre Tochtergesellschaft Bluewin gegenüber konkurrierenden Anbietern von ADSL-Diensten bevorzugte.
Jurius
Weko-Untersuchung betreffend der «Interchange Fees» im Bereich Kreditkarten
Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung betreffend einer allfällig unzulässigen Abrede über die sogenannte «Interchange Fee» in den Kreditkartensystemen MasterCard und Visa eröffnet.
Jurius
Verzeichnis der auf den 1. Januar 2004 in Kraft getretenen Erlasse des Bundes
Die vorliegende Zusammenstellung beinhaltet alle schweizerischen Bundesgesetze, Bundesbeschlüsse, Bundesrats- und Departementsverordnungen sowie einzelne Artikel, die im Januar 2004 in Kraft treten. Die einzelnen Erlasse und Änderungen können via Links direkt abgerufen werden.
Jurius
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Unternehmensbewertung und Steuern für KMU
Ein Buch von Michael Leysinger mit Vorwort von Prof. Dr. oec. HSG Max Boemle
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Kleine und mittelgrosse Unternehmen zählen zweifellos zum treibenden Faktor unserer Wirtschaft. Für diese Unternehmen nimmt die Unternehmensbewertung als die Ermittlung potentieller Preise für ganze Unternehmen immer mehr an Bedeutung zu. Dabei spielen naturgemäss die Steuern eine wichtige Rolle.
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Michael Leysinger hat aufgrund seiner über dreissigjährigen Erfahrung bei Unternehmskäufen und -verkäufen das Buch für KMU-Unternehmer und deren Berater (Treuhänder, Anwälte) geschrieben. Es war ihm ein Anliegen, dass alle verstehen, wie ein Wert für ein Unternehmen zustande kommt.
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Sobald das verstanden ist, ist der Unternehmer auch befähigt, dem Beraterstab (Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerexperten) die richtigen Fragen zu stellen. Wer die richtigen Fragen zur richtigen Zeit an die richtige Person stellt, erhält auch richtige Antworten. Dieses Buch soll eine Anleitung, ein Leitfaden dazu sein.
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Öffentl. Seminar für Juristen, Ökonomen, Stiftungsräte, Finanzverantwortliche usw.
Immobilienbewertung für Entscheidungsträger
24. März 2004 in Zürich
Das Seminar vermittelt die Grundlagen der Immobilienbewertung. Anhand praktischer Beispiele lernen Sie, als Laie ein Schätzungsgutachten zu verstehen und zumindest auf offensichtliche Mängel hin zu überprüfen. Im Weiteren werden Hilfestellungen erörtert, wie die Gefahr von falschen Bewertungen vermindert werden kann oder wie sich der daraus entstehende Schaden eindämmen lässt.
Auskunft: Treuhand-Kammer, Telefon 01 305 38 60
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